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Solarstrom für Studis

Bambus Campus während der energetischen Sanierung. (Foto: Agentur „Die Projektoren“)
Bambus Campus während der energetischen Sanierung. (Foto: Agentur „Die Projektoren“)

Mit dem Projekt Bambus Campus in Berlin, einem Studentenwohnhaus mit nachhaltigen Konzept, können Studierende nun Sonne vom Dach tanken. Mit dem Projekt soll gezeigt werden, dass es auch klimafreundlich geht – ein Modell, das Schule machen könnte.

09.05.2016 – Seine Vergangenheit als DDR-Verwaltungsgebäude sieht man dem frisch sanierten Haus in der Steffelbauerstraße in Berlin-Schöneweide heute nicht mehr an. Nicht nur ist es von außen nicht mehr wiederzuerkennen, im Innern beherbergt es zudem ein innovatives Wohnprojekt, das auf allen Ebenen auf Nachhaltigkeit setzt.

Namensgeber des sogenannten Bambus Campus ist das für die Innenausstattung verwendete Holz, das den Wohnungen einen ganz eigenen Charme gibt. Der zweite Namensteil verweist auf die Zielgruppe, an die sich das Wohnprojekt richtet: In unmittelbarer Nähe der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) gelegen, die auch einen Studienschwerpunkt in Erneuerbare Energien anbietet, ist der Bambus Campus insbesondere auf studentisches Wohnen ausgerichtet, inklusive Gemeinschaftsräumen, -garten und Lounge.

Der rund 40 Jahre alte Plattenbau aus DDR-Zeiten wurde seit letztem Herbst durch die SorgerTec aufwändig saniert. Das Gebäude wurde komplett entkernt und erhielt eine moderne Wärmedämmung sowie Dreifachverglasung. Im Bambus Campus wurden 99 Wohneinheiten eingerichtet: vor allem sogenannte Micro-Appartements mit einer Fläche von 25 Quadratmetern sowie einige kleinere Zwei-Zimmer-Wohnungen. Um den Mobilitätsanforderungen der zukünftigen Bewohnerinnen und Bewohnern gerecht zu werden sind hier Car-Sharing-Stellplätze mit Elektrotankstelle sowie über 200 Fahrradstellplätze vorgesehen.

Nachhaltigkeit war den Bauherren bei der Umsetzung des Bambus Campus ein besonderes Anliegen, da der Bereich Wohnen zu einem nicht unerheblichen Teil zum CO2-Ausstoß beiträgt.

Energiekonzept aus einer Hand

Mit den bis dahin geplanten Maßnahmen sollte aber das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht sein. Die Projektbeteiligten wollten darüber hinaus regenerativen Strom erzeugen und ihn auch vor Ort verbrauchen. Eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach sollte errichtet werden, ihr Strom zum einen die Bezugskosten für das Gebäude senken und zum anderen von den Bewohnern selbst genutzt werden können. Ende des Jahres installierte die NATURSTROM AG auf dem Dach des Bambus Campus eine Solaranlage mit einer Leistung von 30 Kilowattpeak, die im Jahr rund 27.500 Kilowattstunden sauberen Ökostrom erzeugt. Knapp zwei Drittel davon werden direkt von den Hausbewohnern genutzt. Für jeden Haushalt bedeutet dies, dass etwa 30 Prozent des Strombedarfs von der Sonnentankstelle auf dem Dach gedeckt wird, für den Rest kommt hochwertiger Ökostrom aus dem Netz.

Heraus kam ein preiswerter Mischtarif, der preislich unter dem örtlichen Grundversorgungstarif liegt und sogar deutlich günstiger als das Ökostrom-Angebot des Grundversorgers ist. Auch die Elektroladesäule wird zukünftig mit naturstrom beliefert. Solche Projekte haben gerade in Ballungsräumen großes Potenzial. Die zweite Besonderheit beim Bambus Campus: Es ist gleichzeitig eines der ersten Mieterstrom-Projekte bundesweit, das sich vornehmlich an Studierende richtet. Silke Bartolomäus


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