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Weltweit erstes Passivhaus Plus zertifiziert

Der nächste Passivhauskongress 2016 findet  in Darmstadt im Darmstadtium statt. Mit entsprechenden architektonischen Lösungen und einer umfangreichen Nutzung von Erdwärme, Solarenergie und Biomasse sowie dem Bezug von Ökostrom erreicht das Darmstadtiu
Der nächste Passivhauskongress 2016 findet in Darmstadt im Darmstadtium statt. Mit entsprechenden architektonischen Lösungen und einer umfangreichen Nutzung von Erdwärme, Solarenergie und Biomasse sowie dem Bezug von Ökostrom erreicht das Darmstadtium in der Gesamtbilanz eine nahezu vollständige Versorgung des Gebäudes durch erneuerbare Energien. (Foto: c Carlos Delgado / wikimedia.commons CC BY-SA 3.0)

Die neue Zertifizierungsklasse Passivhaus Plus berücksichtigt auch die Erzeugung von Energie am Gebäude und ist somit ein idealer Baustein für eine dezentrale Energiewende. Wärmedämmung und der Einsatz Erneuerbarer Energien ergänzen sich optimal.

20.07.2015 – Das Einfamilienhaus in der Ortschaft Ötigheim bei Karlsruhe erhielt nun als weltweit erstes kleines Wohngebäude das Zertifikat Passivhaus Plus. Das Konzept verbindet die bewährten Vorteile eines Passivhauses mit der Erzeugung Erneuerbarer Energie am Gebäude – und zwar so, dass ein vollständig erneuerbares regionales Versorgungskonzept möglich wird. Die vom Passivhaus Institut präzise festgelegten Kriterien ermöglichen zugleich eine verlässliche Orientierung für jeden Bauherren.

Grundlage des Passivhaus-Standards ist zunächst eine Optimierung des Energieverbrauchs. Der Heizwärmebedarf liegt bei maximal 15 kWh/(m²a) – dies entspricht etwa einem Zehntel des Werts im aktuellen Gebäudebestand. Der Gesamtbedarf an erneuerbarer Primärenergie darf in einem klassischen Passivhaus höchstens 60 kWh/(m²a) betragen.

Ein Passivhaus Plus ist noch effizienter: Hier liegt die Obergrenze für den Gesamtbedarf bei 45 kWh/(m²a). Zugleich müssen mindestens 60 kWh/(m²a) an Erneuerbarer Energie erzeugt werden – hier bezogen auf die überbaute Fläche. Wenn ein Grundstück dazu nicht geeignet ist, lassen sich aber auch Investitionen in externe Neuanlagen zur Erzeugung regenerativer Energie anrechnen – denn nicht jeder hat genügend Platz und Potenzial im Garten.

Das aktuell mit einem Zertifikat des Passivhaus Instituts ausgezeichnete Gebäude in Ötigheim erfüllt die Kriterien der Plus-Klasse deutlich: Der Heizwärmebedarf des Einfamilienhauses liegt bei nur 13 kWh/(m²a), der Gesamtbedarf an erneuerbarer Primärenergie wurde mit dem Planungstool PHPP auf 28 kWh/(m²EBFa) bestimmt. Für die Erzeugung von Energie sorgt eine 64 m² große Photovoltaikanlage auf dem nach Süden ausgerichteten Pultdach.

Insgesamt erzeugt das Passivhaus Plus damit 76 kWh/(m²Grunda) an erneuerbarer Primärenergie. Das reicht in jedem Fall für eine ganzjährige Energieversorgung, selbst beim heutigen Stand der Speichertechnik und der damit verbundenen Verluste. Für Effizienz sorgen wie bei jedem Passivhaus eine sehr gute Wärmedämmung, dreifach-verglaste Fenster, eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, eine luftdichte Gebäudehülle und eine weitgehend wärmebrückenfreie Konstruktion.

Das neue Zertifizierungssystem des Passivhaus Instituts wurde mit der Veröffentlichung der PHPP-Version 9 eingeführt. na


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