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Autobahn-Lärmschutz an der A4 soll Ökostrom erzeugen

Nur wenige Kilometer vom Autobahnkreuz Kerpen ist der Ortsteil Buir vom Lärm der A4 betroffen und denkt nun über eine ökologische Variante des Lärmschutzes nach. (Foto: Sebastian und Kari, wikimedia commons, CC BY-SA 2.0)
Nur wenige Kilometer vom Autobahnkreuz Kerpen ist der Ortsteil Buir vom Lärm der A4 betroffen und denkt nun über eine ökologische Variante des Lärmschutzes nach. (Foto: Sebastian und Kari, wikimedia commons, CC BY-SA 2.0)

Anwohner und Stadtplaner in Kerpen wollen einen Teil der Autobahn A4 in eine „Energieallee A4“ verwandeln. Notwendiger Lärmschutz könnte so gleichzeitig Ökostrom erzeugen. Vorgesehen sind ein Solardach, Windräder und ein Ringwallspeicher.

29.08.2015 – Zuerst ging es den Stadtplanern, Anwohnern und Politikern um den Lärmschutz in Buir, einem Ortsteil der Stadt Kerpen westlich von Köln. Wie der Kölner Stadt-Anzeiger berichtet, kam während der Sitzung ein Vorschlag auf den Tisch, der einen Teil der A4 in eine „Energieallee“ umwandeln soll. Konkret geht es darum, einen Teil der Autobahn halbseitig einzuhausen, so den Lärmschutz zu gewährleisten und auf dem Dach Solarkollektoren zu installieren.

Die großflächigen Photovoltaikanlagen sollen flankiert werden von Windkraftanlagen entlang der Autobahn. Das Konzept lohne sich, wenn die Stadt den Strom selbst verbrauchen würde, versicherte der Beigeordnete Joachim Schwister, dessen Konzept auf einem Vorschlag der Bürgerinitiative „Buirer für Buir“ fußt. Für die Speicherung des erneuerbaren Stroms und für die Sicherstellung einer kontinuierlichen Stromversorgung, schlägt Schwister zusätzlich einen „Ringwallspeicher“ vor.

Eine Modellregion für den Klimaschutz entsteht

Ringwallspeicher sind spezielle Pumpspeicherkraftwerke, die überschüssigen Strom lange speichern und ohne große Verluste wieder abgeben können. Pumpspeicherkraftwerke sind auf natürliche Höhenunterschiede angewiesen und speichern Energie durch das Hinaufpumpen von Wasser aus einem unteren Speichersee in einen oberen. Wird die Energie wieder benötigt, wird das Wasser durch Rohre in den unteren See gelassen und treiben Turbinen an, die Strom erzeugen. Ein Ringwallspeicher nutzt dasselbe Prinzip, mit Hilfe künstlicher Aufschüttungen und einem Wall wird das Gefälle hergestellt.

Das Projekt „Energieallee A4“ könnte beispielsweise in ein Stadtwerke-Konzept eingebunden werden, für dessen Gründung sich einige Kerpener bereits einsetzen. Die Stadtverwaltung will sich nun schnellstmöglich mit dem Projekt um Fördergelder bei der Innovationsregion Rheinisches Revier (IRR) bewerben. Denn die IRR hat das Ziel, eine Modellregion für den Klimaschutz zu entwickeln. Bereits im September könnte Klarheit herrschen, ob der ökologische Lärmschutz schnell Wirklichkeit werden könnte. cw


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