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Berliner Energietage: Dezentrale Lösungen im Fokus

Erneuerbare Energie Vor-Ort-Lösungen wie hier ein Nahwärmenetz für Lupburg werden in Zukunft immer relevanter. (Foto: © NATURSTROM AG)
Erneuerbare Energie Vor-Ort-Lösungen wie hier ein Nahwärmenetz für Lupburg werden in Zukunft immer relevanter. (Foto: © NATURSTROM AG)

Themen wie Mieterstrom und andere Vor-Ort-Lösungen für Immobilienprojekte gewinnen in der Energiewende-Debatte zunehmend an Bedeutung, politisch werden solche bürgergemeinschaftlichen Projekte allerdings gerade eher torpediert.

17. 04.2016 – Bei den diesjährigen Berliner Energietagen in dieser Woche im Ludwig-Erhard-Haus wurde beim Fachgespräch „Möglichkeiten und Hindernisse für Mieterstromprojekte in Berlin und anderswo“ das große Interesse der Bürger betont, an der Energiewende teilzuhaben. Mieterstromprojekte bieten diese Chance auch dann, wenn man selbst kein Eigenheim besitzt, das man mit Erneuerbaren Energien ausstatten kann. Durch diese bürgernahen Eigenschaften wird Mieterstrom auch als sinnvolles Geschäftsfeld für Energiegenossenschaften gesehen. Sie können die Rolle des Investors und Betreibers der Anlage übernehmen. Mittlerweile sind verschiedene Projekte bundesweit gestartet und in der Planung. Durch die Komplexität der Prozesse sind allerdings – so auch das einhellige Fazit der Referenten und Teilnehmer – Kooperationen unerlässlich, wie beispielsweise Partnerschaften zwischen Wohnungs- und Energiegenossenschaft sowie einem Dienstleister für die energiewirtschaftlichen Prozesse.

Für die Wohnungswirtschaft bieten solche Konzepte die Möglichkeit, den Anforderungen der Energiewende, Effizienzsteigerungen und Verringerung des CO2-Ausstoßes sowie dem Wunsch, den Mietern verlässliche Nebenkosten anbieten zu können, gerecht zu werden. Die rechtlichen Rahmenbedingungen wurden allerdings von den Experten bemängelt. Bei der Veranstaltung „Dezentrale Energieversorgung – Chancen für die Wohnungswirtschaft“ wurden als Hindernisse bei der Motivation von Unternehmen der Wohnungswirtschaft bei der Umsetzung von nachhaltigen Energieversorgungskonzepten daher auch steuerrechtliche Probleme genannt sowie die Forderung gestellt, dass ein Energiemanagement im Mietwohnungsbestand als umlagefähige Betriebskosten gesetzlich verankert werden müsste.

Ansatzpunkte wie der Einsatz von Erneuerbaren bei der Quartiers-Wärmeversorgung, die verbesserte Nutzung von Energiekreisläufen, die Einführung von Energie-Einspar-Contracting oder eine digitalisierte Betriebsführung seien vorhanden. Einig waren sich die Teilnehmer in der Einschätzung, dass die Zukunft der Energiewende in den Quartieren liegt. Auch hier sind Partnerschaften das geeignete Mittel, um die Kompetenzen zu bündeln und die schwierigen Rahmenbedingungen und Prozesse zu bewerkstelligen. Silke Bartolomäus


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