Bürgerenergie: Energie in Bürgerhand stärkt die Demokratie
Zivilgesellschaftliche Organisationen und Unternehmen rufen die Bundesregierung auf, einen Bürger*innenenergie -Gipfel zu starten. Viele Vorschläge sollten endlich in Gesetze gegossen werden, um die Energiewende für alle zu stärken.
25.09.2024 – Der Bundesverband Bürgerenergie fordert gemeinsam mit über 70 weiteren zivilgesellschaftlichen Organisationen und Unternehmen aus dem Umwelt- und Energiebereich einen Bürger*innenenergie-Gipfel der Bundesregierung. Es gäbe viele Vorschläge, nun müsse noch in dieser Legislaturperiode ein Gesetzespaket geschnürt werden.
Selbstbestimmung und Eigeninitiative müssten leitende Gedanken bei der Ausrichtung der Energie- und Wirtschaftspolitik sein, heißt es in dem Aufruf. Bürger*innenenergie verleihe Menschen das Gefühl, gemeinsam Dinge vor Ort verändern zu können, sagt Katharina Habersbrunner, Vorständin Bündnis Bürgerenergie e.V. (BBEn). Mehr Teilhabe und Mitbestimmung stärken so auch die Demokratie.
Vorteile liegen auf der Hand
Unter dem Motto „Mitbestimmen, mitverdienen, mitmachen“ betonen die Unterzeichner des Aufrufs die vielen und ineinandergreifenden Vorteile der Bürgerenergie. Bürger wollen mitentscheiden, was vor ihrer Haustür passiert.
Mit Bürgerenergie-Maßnahmen kann genau das umgesetzt werden: Demokratische und finanzielle Teilhabe für die Bürger führt zu mehr Akzeptanz vor Ort, schnellerem Ausbau Erneuerbarer Energien, die besser an lokale Gegebenheiten angepasst sind, sowie sinkende Energiekosten für fossilfreie Energie.
Mehr Bürger:innen beteiligen
„Wir brauchen jetzt Erfolgsgeschichten für eine hoffnungsvolle Zukunft und gegen den Rechtspopulismus“, sagt Silvie Kreibiehl, Vorstandsvorsitzende von Germanwatch. „Eine dieser Erfolgsgeschichten heißt Bürger*innenenergie. Fast die Hälfte des Erneuerbaren-Ausbaus wurde von Bürgerinnen und Bürgern getragen, zum Beispiel in genossenschaftlichen Windparks. Sie ist gelebtes zivilgesellschaftliches Engagement und verantwortungsvolles unternehmerisches Handeln zugleich. Mit den richtigen Rahmenbedingungen können noch viel mehr Menschen teilhaben und die Bürger*innenenergie zum Gemeinwohl-Faktor, zum Motor für die lokale Energiewende und gelebtes Gemeinwohl machen.“
Zu den Unterzeichnenden des Aufrufs gehören unter anderem der BUND, Germanwatch, die 100 prozent erneuerbar stiftung sowie Banken wie die GLS und die DKB, die Elektrizitätswerke Schönau, Naturstrom, Green Planet Energy, die Bürgerwerke und die Klima-Allianz. jb