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Energiewende als Gemeinschaftsaufgabe

Die Heizzentrale in Wettesingen. (Foto: Wettesinger Energiegenossenschaft e.G./Gemeinde Breuna)
Die Heizzentrale in Wettesingen. (Foto: Wettesinger Energiegenossenschaft e.G./Gemeinde Breuna)

Beim Klimaschutz zieht die ganze Gemeinde Breuna an einem Strang: Das wohl umfassendste Projekt ist dabei die Energieversorgung im Ortsteil Wettesingen, das als ausgezeichnetes Bioenergiedorf bereits eine hundertprozentige Versorgung aus Erneuerbaren Energien im Strom- und Wärmebereich erreicht hat.

27.07.2017 – „Als Kommune müssen wir ein Vorbild für unsere Bürgerinnen und Bürger sein. Somit gibt es in Breuna auf allen öffentlichen Gebäuden Photovoltaikanlagen, während das Rathaus mit einer Pelletheizung ausgestattet ist“, sagt Bürgermeister Klaus-Dieter Henkelmann. In Wettesingen, einem Ortsteil von Breuna, erzielte die Gemeinde bereits eine Versorgung aus 100% Erneuerbaren Energien.

Ein Biogas-Blockheizkraftwerk (BHKW) mit 366 Kilowatt wird von der 2010 gegründeten Wettesinger Energiegenossenschaft betrieben und speist seit 2014 in das neu errichtete 10 Kilometer lange Nahwärmenetz ein. Eine alte Biogasanlage wurde erweitert, um Biogas mithilfe einer Mikrogasleitung zum 400 Meter entfernten BHKW der Genossenschaft transportieren zu können und um die Wärme direkt in das Netz einzuspeisen.

Während die BHKWs, Biogasanlage und ein Biogaskessel die Grund- und Mittellast zur Verfügung stellen, dienen drei Pelletkessel in der Heizzentrale mit insgesamt 1.640 Kilowatt als Spitzenlast. Ergänzt wird das Heizsystem durch zwei Pufferspeicher mit 36 und 120 Kubikmetern, die bei Bedarf zusätzliche Wärme in das Netz geben können und die Spitzenlastkessel entlasten.

„Das soziale Gefüge von Wettesingen hat sich durch das Projekt wieder gebildet.“, sagt Dieter Hösl, Vorstandsvorsitzender der Wettesinger Energiegenossenschaft eG. „Darüber hinaus profitierten wir in den Diskussionen von dem Know-how der verschiedenen Akteure. Der Aufwand für organisatorische Absprachen lohnte sich somit allemal“.

Mithilfe von BHKWs und Photovoltaikanlagen erzeugen die Wettesinger drei Mal so viel Strom als benötigt. Das Wärmenetz stellt Biogas-Wärme sowohl für 200 Privathaushalte als auch für die Industrie und kommunale Gebäude zur Verfügung. Durch die Errichtung des Nahwärmenetzes werden nun jährlich mehr als 600.000 Liter Heizöl ersetzt, insgesamt belaufen sich die CO2 Einsparungen auf 1.300 Tonnen im Jahr.

 

Weitere Infos zum Bioenergiedorf Breuna

Im Rahmen des Zukunftsforums Energiewende am 28. und 29. November 2017 in Kassel besteht die Möglichkeit, das Bioenergiedorf Wettesingen zu besuchen.

Informationen und Leitfäden zur Entwicklung eines Bioenergiedorfes


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Kommentare

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Jens Unger 09.08.2017, 10:06:11

+437 Gut Antworten

Guten Tag

Auf der einen Seite löblich, dass dort ein Umdenken stattgefunden hat und daraus Mittel und Wege entstanden sind, auf Öl, Kohle und Gas als Energieträger zu verzichten.

Selbst nicht Insidern sollte aber die Endbilanz der Co2. Einsparung zu denken geben.

Es wurden zwar 600000 T Heizöl gespart, doch die Co2 Emissionen sanken lediglich um 1300t was nur ca. 0,068% weniger ist, als die Menge Co2, die beim Verfeuern von Heizöl entsteht.

Es wird hier Holz bzw. Biogas als Hauptenergieträger für Wärme eingesetzt.

Beide Energieträger sind fossilen Ursprungs und genauso endlich wie Kohle, Gas und Öl und somit meiner Ansicht nach, eine Sackgasse.

Man stelle sich vor, sämtliche kleine und große Kommunen würden in den nächsten 5 Jahren auf Holz bzw. Biomasse als Energieträger umstellen. Das Gleiche weltweit. Es würde keine 10 Jahre dauern bis auch der letzte Baum bzw. Strauch zur Energieerzeugung entfernt/genutzt werden müsste.

Da die Sequestrierung, also die Co2 Abscheidung bisher unwirtschaftlich ist und zudem das Lagerproblem nicht gelöst ist, entstehen durch Holz und Biogas weiter viel zu viele Treibhausgase die bekanntermaßen dem Klima nicht zuträglich sind.

Bäume und Pflanzen binden das Co2 der Luft und es ist somit verwerflich, Holz und Pflanzen wiederum als Energieträger (Treibhausgas emittierend) zu verwenden.

Nach eingehenden Vergleichen vieler Studien und Analysen ist der zukünftige Weg der Energiegewinnung sowohl für Strom wie auch Wärme ein Mix aus Sonnen-, Wind- und Wasserkraft, der in geeigneten Speichermedien 24Std./Tag auf gleichem Niveau verfügbar sein muss.

Hier gilt es dringend viele Forschungsgelder zu investieren und geeignete Speichermedien wie Gas/Druckluftkavernen und Pumpspeicher zu erweitern bzw. neu zu bauen.

Nur durch Investitionen in Energiespeichermedien wird der Umstieg gelingen.

Guten Tag


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