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Energiewende im Heizungskeller

Die Grundschule in Maselheim – hier die Turnhalle – wird seit kurzem via Brennstoffzellen-Technologie beheizt. (Foto: © Erdgas Südwest)
Die Grundschule in Maselheim – hier die Turnhalle – wird seit kurzem via Brennstoffzellen-Technologie beheizt. (Foto: © Erdgas Südwest)

In Maselheim im Landkreis Biberach hat die Gemeinde mit dem Energiepartner Erdgas Südwest eine Brennstoffzelle in Rathaus und Grundschule eingebaut. Dort sollen sie nun ihr Potenzial als Motor für die Energiewende unter Beweis stellen. Die Gemeinde erhielt bereits den European Energy Award.

04.08.2017 – Mit seinen insgesamt 4500 Einwohnern steht Maselheim in Oberschwaben stets mit einem Fuß schon im Morgen: 1991 wurde Elmar Braun als erster grüner Bürgermeister Deutschlands ins Amt gewählt und bekleidet es bis heute. Beim Bau des neuen Rathauses vor 17 Jahren orientierte man sich an den neusten Standards.

2011 und 2016 erhielt die Gemeinde den European Energy Award. Und nach Photovoltaik und Wärmepumpen haben im letzten Jahr auch zwei Brennstoffzellen als neuste Energietechnologie in Maselheim ihren Betrieb aufgenommen. Man geht besonders energetisch also nicht nur mit der Zeit – man versucht ihr sogar etwas voraus zu sein.

„Maselheim soll eine Gemeinde mit Zukunft sein. Dazu gehört gerade in der heutigen Zeit, dass man sich mit Thematiken wie Erneuerbaren Energien, modernen Technologien und Umweltauswirkungen auseinandersetzt. Nicht, weil das vom Gesetzgeber eingefordert wird, sondern weil wir erkannt haben, dass es richtig und wichtig ist, diese Dinge jetzt anzugehen”, so der Bürgermeister Braun. Als der Energiedienstleister Erdgas Südwest Brennstoffzellen als Lösung für kommunale Energiefragen präsentierte, war man sich daher schnell einig, dass man diesem Projekt eine Chance geben wollte. Der Gemeinderat stimmte sogar dem Einbau von gleich zwei Brennstoffzellen zu: eine im Rathaus, die andere in der Grundschule.

Brennstoffzellen-Technologie wird gefördert

Betrieben wird eine solche Brennstoffzelle mit Erdgas oder Biomethan. Da aber kein Verbrennungsvorgang sondern nur eine chemische Reaktion stattfindet, ist die Brennstoffzelle sehr wartungsarm und die erzeugte Energie nahezu emissionsfrei. Die bei der Reaktion entstehende Wärme kann zudem als Nebenprodukt in den Heizkreislauf eingespeist oder zur Warmwassergewinnung genutzt werden. Wer nun an eine große Apparatur denkt, der täuscht sich – eine Brennstoffzelle ist trotz hoher Leistung nicht viel größer als eine Waschmaschine.

Die Technologie gilt als einer der wichtigsten Bausteine in Sachen Energiewende. Aus diesem Grund fördern sowohl der Bund wie auch das Land Baden-Württemberg die Brennstoffzellen. Unter dem Titel „Energiewende im Heizungskeller” sind verschiedene Maßnahmen gebündelt, die den Einbau von Brennstoffzellen zur effizienteren Energieversorgung durch Zuschüsse voran bringen soll.

Verantwortung übernehmen 

Auch Maselheim profitiert von der Förderung, ist aber auch der Meinung, dass solche Projekte aus Überzeugung umgesetzt werden müssen. „Verantwortungsvoll handeln heißt: sich an die eigene Nase fassen und über den Tellerrand hinaus schauen”, so Braun. „Das Thema Energienutzung muss gesamthaft betrachtet werden. Wertvolle Synergien müssen gefördert und Bausubstanzen, Abläufe und Systeme stetig weiter optimiert werden.” Der Bürgermeister beschäftigt sich schon lange mit Brennstoffzelle, Photovoltaik und Co. In seiner Position als Gemeindeoberhaupt sieht er sich verpflichtet, auch einer Vorbildfunktion nachzukommen: „Wir als Gemeinde wollen Vorreiter und Vorbild sein. Es ist unsere Aufgabe als Kommune, modernen Technologien und damit einer lebenswerten Zukunft den Weg zu bereiten.”


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Kommentare

Diskutieren Sie über diesen Artikel

Siegel 08.08.2017, 04:09:46

+560 Gut Antworten

Werter Publizist,

die Brennstoffzellen im Heizbetrieb ist schon seit 20Jahren bei uns ein Thema.

Es wurden auch Partner gefunden,welche uns dabei unterstützt haben.

Als großes Problem hat sich die Reformierung des Erdgases gestaltet.

Was heute von einigen wenigen namhaften Produzenten am Markt angeboten wird ist doch nur Augenwischerei und führt doch wirklich nicht in eine zielführende Richtung.

Abgesehen von den Kosten und dem einhergehenden 10-jährigem Wartungsvertrag ist es doch dem Ansinnen einer optimalen,umweltfreundlichen Energieproduktion,gegenläufig.

Abgekupferte,japanische Lösungen sind für europäische Verhätnisse nach unsere Meinung ,nicht der Weg zum Erfolg.

Ein Brennstoffzellenheizgerät muß nach unserer Ansicht modulierend betrieben werden und das ganzjährig und das störungsfrei.

Dies könnten wir bei unserem Pilotprojekt,welches über 3 Jahre lief,nicht feststellen.

Die Probleme waren zeitweise erheblich.

Ich würde es begrüßen,wenn Sie mir Hersteller nennen könnten,welche aktuell ein Gerät betreiben,was alle Mängel schon abgearbeitet hätten.

 

Mit freundlichen Grüßen

Joachim Köhne 29.08.2017, 11:06:13

+495 Gut Antworten

Bitte veröffentlichen sie Kontaktdaten des Herstellers. Eignen sich gasbetriebene Brennstoffzellen auch für kleinere Einheiten wie Zweifamilienhäuser?

Erdgas Südwest 19.09.2017, 10:15:19

+503 Gut Antworten

Sehr geehrter Herr Köhne,

 

eine Brennstoffzelle ist immer Teil des energetischen Gesamtkonzepts eines Gebäudes. Ob sie sich für ein (großes oder auch kleines) Objekt eignet oder nicht, lässt sich nicht pauschal beantworten, da dies sehr von den Rahmenbedingungen abhängt. Sie können hier gerne unverbindlich mit Herrn Landthaler, einem Fachberater von Erdgas Südwest, sprechen:

 

Telefon 07393/958-124


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