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Frankfurt macht Ernst mit Klimaschutz

Stromfresser Bürohochhäuser: Das vor einigen Jahren renovierte Gebäude der Deutschen Bank Konzernzentrale in Frankfurt ist nach dem amerikanischen Standard LEED Platin für bestehende Gebäude sowie nach dem deutschen Gütesiegel der DGNB zertifiziert.
Stromfresser Bürohochhäuser: Das vor einigen Jahren renovierte Gebäude der Deutschen Bank Konzernzentrale in Frankfurt ist nach dem amerikanischen Standard LEED Platin für bestehende Gebäude sowie nach dem deutschen Gütesiegel der DGNB zertifiziert. Infolge des Umbaus sank der Energieverbrauch laut Angaben um die Hälfte. (Foto: © Thomas Wolf, www.foto-tw.de / flickr CC BY-SA 3.0)

Eine neu erstellte Studie des Fraunhofer Instituts für Bauphysik für die Stadt Frankfurt am Main hat ergeben, dass sich die Stadt bis zum Jahr 2050 zu 100 Prozent mit Erneuerbaren Energien versorgen könnte – und das ist auch ihr angesagtes Ziel.

31.07.2015 – Frankfurt will sein fossile Zeitalter beenden und „dekarbonisieren“: Der Masterplan „100 Prozent Klimaschutz“ verfolgt Frankfurt bereits seit zwei Jahren, mit dem Ziel, bis zum Jahr 2050 die Hälfte des heutigen Energiebedarfs einzusparen und den verbleibenden Anteil komplett aus Erneuerbaren Energien zu decken – und dabei die CO2-Emissionen um rund 95 Prozent zu reduzieren.

Dass solch ein Ziel nicht nur Vision ist, wurde jetzt wissenschaftlich mit der Studie des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik bestätigt und dient der Stadt als Leitfaden. Laut Studie trägt die Stromerzeugung den größten Anteil an CO2-Emissionen. Das ist bei der Dichte an Bürogebäuden und Büroneubauten nicht verwunderlich. Der Großteil der Energie fließt in Kühlung und Beleuchtung, gefolgt von Informations- und Kommunikationstechnologien. Vor allem der Energieverbrauch in den Serverzentren schlägt in der Wirtschaftsmetropole stark zu Buche – denn 80 Prozent des gesamten deutschen Internetverkehrs laufen über Frankfurt. So entfallen auf die Rechenzentren mehr als zehn Prozent des jährlichen Gesamtstromverbrauchs, vor allem für den Betrieb der IT-Systeme aber auch die Kühlung der Server.

Die Studie erläutert, wie sich durch den Ausbau einer vor allem lokalen, erneuerbaren Energieerzeugung und durch Effizienzmaßnahmen der Energieverbrauch und die Emissionen weiter reduzieren lassen. Um den Stromverbrauch zu senken schlagen die Autoren der Studie vor allem die energiesparende Methode der passiven Kühlung vor – etwa mit extensiv begrünten Dächern, mehr Parks und Kaltluftschneisen. Passive Kühlsysteme werden auch in Bürogebäuden benötigt: Eine natürliche Nachtlüftung könnte bspw. die aktive Kühlung ersetzen.

Laut Studie könnte sich Frankfurt bis 2050 zu 100 Prozent mit Erneuerbaren Energien versorgen wenn „ die anteiligen Kapazitäten an Windstrom und Biomasse aus dem Bundesland mit einfließen.“ Hessen hat sich ohnehin zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2050 bei Stromversorgung und Wärmeerzeugung nur noch Erneuerbare Energien zu nutzen. Wirtschaft und Kommunen sollen dabei verstärkt ans Energiesparen herangeführt werden. Kleinen und mittleren Unternehmen solle daher eine kostenlose Energieberatung angeboten werden, so Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir.

Insgesamt sieht die Energie-Agenda zwölf Schritte zum Einsparen von Energie und zur besseren Effizienz vor. Gefördert werden neben der energetischen Sanierung im Mietwohnungsbau auch Pilotprojekte für eine hauseigene Stromversorgung in Mehrfamilienhäusern, bspw. Mieterstrom-Modelle: Der erzeugte Strom etwa über Photovoltaik-Anlagen vor Ort soll direkt von den Mietern genutzt werden. na


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