Sonne, Wind und Wasserstoff: Große Potenziale der Erneuerbaren Energien auf Rügen
Mit viel Windkraft vor der Küste trägt die Insel Rügen erfolgreich zur gesamtdeutschen Energiewende bei. Die Region Rügen-Stralsund ist zudem Teil einer Wasserstoff-Pilotstudie. Bemerkenswert ist auch das Engagement der Bürgerenergie-Akteure.
19.12.2024 – „Das zivilgesellschaftliche Engagement vor Ort unterstreicht die Bedeutung Erneuerbarer Energien, besonders in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit und politischer Spaltung“, schreibt die Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) und zeichnet im Dezember die Insel Rügen als Energie-Kommune des Monats aus.
Modellregion Rügen
Mit der Fertigstellung des Windparks Baltic Eagle erreicht die Bundesrepublik das Ausbauziel für Offshore-Windenergie im Jahr 2024, so die AEE. Bis 2031 sind zwei weitere große Offshore-Windparks geplant. Der lokale Stromüberschuss könnte perspektivisch auch zur Erzeugung grünen Wasserstoffs genutzt werden. Bereits seit 2019 ist die Region Rügen-Stralsund eine „HyLand“-Modellregion zur Erschließung künftiger Nutzungsmöglichkeiten von Wasserstoff.
Bürgerenergie-Akteure wuppen die Energiewende
Daran war auch die Energiegenossenschaft Energiewerk Rügen eG (EWR eG) beteiligt. „Die Notwendigkeit an guten Beispielen für eine erfolgreiche Energiewende liegt auf der Hand“, sagt Mitgründer Dirk Niehaus. „Aus meiner Sicht kann dies nur unter Einbindung der Menschen und Bürger gelingen. Die Energiewerk Rügen eG ist eine Bürgerenergiegenossenschaft, die sich genau das zum Ziel gemacht hat und kleine bis größere Projekten umsetzt und weiter umsetzen will.“
So kombiniert die Energiewerk Rügen eG PV-Stromerzeugung mit biologischer Bewirtschaftung und Schafbeweidung, um vorhandene Flächen optimal ökologisch zu nutzen. Darüber hinaus unterstützt die Genossenschaft Interessierte bei der Planung und Installation von PV-Anlagen auf Hotels, Vereinsgebäuden, Wohnheimen oder Werkstätten für Menschen mit Beeinträchtigungen.
Von der Insel für die Insel
Kunden profitieren hier von einem lokalen Direktstromtarif und erhalten eine Gewinnbeteiligung. Auch durch Veranstaltungen, Gremienarbeit, Arbeitskreise und Pilotprojekte in Form von sogenannten Inseldörfern beteiligt sich die EWR eG an der Energiewende „von der Insel für die Insel“. Die Energiegenossenschaft setzt sich als Teil eines vielfältigen und breiten Bündnisses, das weit über die Grenzen der Insel Rügen hinaus vernetzt ist, für die Energiewende, gesellschaftlichen Zusammenhalt und demokratische Werte ein.
„Neben den großen Windparks, die elementarer Teil der nationalen Versorgungsstrategie sind, zeigt die Insel Rügen, wie durch vielschichtiges Engagement und Sektorenkopplung die Energiewende vorangetrieben werden kann“, kommentiert AEE-Geschäftsführer Robert Brandt die verdiente Auszeichnung. „Die lokalen Akteure fördern mit ihrem Engagement Akzeptanz und Beteiligung und damit direkt die Erneuerbaren Energien.“
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