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Holz statt Kohle – erneuerbar in der Lausitz

(Foto: Nicole Allé)

Dass es auch mit Erneuerbaren Energien in der Lausitz gehen kann zeigt die Energie-Kommune Massen-Niederlausitz. Ein Holzhackschnitzelheizwerk erzeugt aus dem vor Ort gewachsenen Pappelholz klimafreundlich Wärme für die öffentlichen Liegenschaften.

17.02.2016 – Heute ist Erntetag in der südbrandenburgischen Bioenergie-Gemeinde: Zum ersten Mal wird laut Bericht der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE)  das Pappelholz einer Kurzumtriebsplantage geschlagen, drei Hektar innerhalb von drei Tagen. Nach der Trocknung wird das lokale Holzhackschnitzelheizwerk den regionalen Rohstoff verfeuern und so öffentliche Liegenschaften mit Wärme versorgen.

Das im Massener Heizwerk eingesetzte Holz stammt vor allem aus gemeindeeigenen Wäldern, aus der Landschaftspflege und von Kurzumtriebsplantagen. 2012 sind dafür Pappeln im hiesigen Gewerbegebiet angepflanzt worden. Der Vorteil der Pappeln besteht darin, dass die Pflanzen pro Jahr bis zu drei Meter wachsen und somit zehn bis fünfzehn Tonnen Trockenmasse pro Hektar produzieren. Alle drei bis fünf Jahre kann geerntet werden, wobei die Wurzelstöcke im Boden verbleiben. Dadurch wird der Boden vor Erosion geschützt und es fallen nur geringe Kosten an, denn Pappeln brauchen weder Dünger noch Pflanzenschutzmittel.

Die Lausitz ist eine Region, die seit Jahrzehnten von Braunkohleabbau und -nutzung geprägt ist. „Wir haben uns bei der Wärmeversorgung von öffentlichen Liegenschaften in Massen-Niederlausitz für Holzenergie entschieden, weil so Treibhausgase eingespart und Wertschöpfungseffekte vor Ort erzielt werden können“, berichtet Gottfried Richter, Amtsdirektor des Amtes Kleine Elster.

Seit 2014 ersetzt das Holzhackschnitzelheizwerk Gas- und Ölkessel. Die vollautomatische Anlage mit einer Leistung von 550 Kilowatt versorgt über ein Nahwärmenetz mit einer Länge von einem Kilometer eine Schule, eine Turnhalle, eine Amtsverwaltung sowie ein Bürogebäude mit Wärme. Die Anlage verbraucht im Jahr etwa 1.500 bis 1.800 Schüttraummeter Holz. Wenn das Holz im Heizwerk verbrennt, wird nur so viel Kohlenstoffdioxid freigesetzt, wie die Bäume vorher aufgenommen haben. Im Vergleich zum Ölkessel spart die Holzhackschnitzelheizung pro Jahr 300 Tonnen CO2 ein.

Das Heizwerk hat damit Vorbildcharakter und wird daher von der AEE als Energie-Kommune des Monats ausgezeichnet. „Die brandenburgische Gemeinde Massen-Niederlausitz zeigt, wie Kommunen ihre Abhängigkeit von fossilen Ressourcen verringern können und gleichzeitig Perspektiven für den ländlichen Raum schaffen“, begründet Nils Boenigk, stellvertretender Geschäftsführer der AEE, die Auszeichnung.


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