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Solarpark versorgt Flüchtlingscamp Zaatari in Jordanien

Das jordanische Flüchtlingscamp Zaatari ist eines der weltgrößten Flüchtlingslager und entwickelt sich immer mehr zu einer festen Siedlung mit einer Hauptstraße, Marktständen und Geschäften. Inzwischen ist es Jordaniens viertgrößte Stadt. (Foto: <a href="https://www.flickr.com/photos/foreignoffice/9664135582" target="_blank">Foreign and Commonwealth Office / flickr.com</a>, <a href="https://creativecommons.org/licenses/by-nd/2.0/" target="_blank">CC BY-ND 2.0</a>)
Das jordanische Flüchtlingscamp Zaatari ist eines der weltgrößten Flüchtlingslager und entwickelt sich immer mehr zu einer festen Siedlung mit einer Hauptstraße, Marktständen und Geschäften. Inzwischen ist es Jordaniens viertgrößte Stadt. (Foto: Foreign and Commonwealth Office / flickr.com, CC BY-ND 2.0)

In Jordanien wurde eine riesige Solaranlage eingeweiht, die 80.000 syrische Flüchtlinge im Flüchtlingslager Zaatari mit Solarenergie versorgt. Dadurch kann der CO2-Ausstoß um 13.000 Tonnen reduziert und Kosten von 5,5 Mio. US-Dollar eingespart werden.

17.11.2017 – Am Montag hat die größte jemals für ein Flüchtlingscamp errichtete Solaranlage ihren Betrieb aufgenommen, teilte die Flüchtlingshilfsorganisation der Vereinten Nationen (UNHCR) mit. Damit können nun rund 80.000 syrische Flüchtlinge, die zurzeit im jordanischen Flüchtlingslager Zaatari leben, mit sauberer und dringend benötigter zusätzlicher Energie versorgt werden. Der Solarpark besitzt insgesamt eine Leistung von 12,9 Megawatt (MW) und wurde von der deutschen Bundesregierung über die KfW Entwicklungsbank finanziert. Gekostet hat die Anlage etwa 17,5 Millionen US-Dollar und soll nun jährlich Einsparungen von rund 5,5 Millionen US-Dollar erzielen. Dieses Geld reinvestiert die UNHCR dann in lebensnotwendige humanitäre Hilfe.

Durch den Solarpark können außerdem jährlich Kohlendioxidemissionen in Höhe von 13.000 Tonnen eingespart werden – das entspricht etwa 30.000 Barrel Erdöl. Zur Aufrechterhaltung der Hygiene, aber auch zur Beleuchtung und Konservierung von Lebensmitteln ist Strom lebenswichtig für die Bewohner des Camps. Zuvor musste die Stromversorgung wegen der hohen Kosten oftmals auf nur wenige Stunden pro Tag eingeschränkt werden, was viele Probleme mit sich brachte.

Mehr Sicherheit, verbesserte Gesundheit

So berichtet eine dreifache Mutter aus Syrien laut UNHCR, dass ihre Kinder durch die zusätzlich verfügbaren Stunden Strom gesünder und sicherer aufwachsen können. Früher musste sie die Wäsche oft noch nachts waschen, wodurch die Familie nasse Kleidung trug und schneller krank wurde. Außerdem können sich die Kinder nun auch wieder mehr im Haus aufhalten, wo es für sie sicherer ist.

Der Solarpark befindet sich am Rande des Flüchtlingscamps und besteht insgesamt aus 40.000 einzelnen Solarpanels. Die Anlage umfasst damit eine Fläche von rund 33 Fußballfeldern. Beschäftigt wurden bei dem Projekt Arbeiter aus der jordanischen Gemeinde vor Ort sowie Dutzende syrische Flüchtlinge. Sie konnten damit neue Fähigkeiten erlernen und Erfahrungen sammeln, die für ihre weitere berufliche Zukunft wichtig sind.

Ungenutzte Energie wird in das jordanische Stromnetz eingespeist, da die Anlage auch an das nationale Stromnetz angeschlossen ist. Dadurch kann der Energiebedarf der lokalen Gemeinschaft gedeckt und das Land bei der Erfüllung seiner Ausbauziele für Erneuerbare Energien unterstützt werden. jk


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