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Thüringen setzt auf faire Windkraft mit den Bürgern

Mit dem Siegel „Faire Windenergie Thüringen“ und dem Slogan „Wind gewinnt!“ will Thüringen den Ausbau von Windenergieanlagen und die Bürgerenergie stärken. (Foto: Acid Pix, CC BY 2.0, https://www.flickr.com/photos/acidpix/6979367778/sizes/o/)
Mit dem Siegel „Faire Windenergie Thüringen“ und dem Slogan „Wind gewinnt!“ will Thüringen den Ausbau von Windenergieanlagen und die Bürgerenergie stärken. (Foto: Acid Pix, CC BY 2.0, https://www.flickr.com/photos/acidpix/6979367778/sizes/o/)

Thüringen will den Ausbau der Windenergie und die Bürgerbeteiligung beim Bau neuer Anlagen stärken. Das neue Siegel „Faire Windenergie Thüringen“ soll mehr Transparenz und Zusammenarbeit mit Bürgern, Kommunen und Unternehmen vor Ort garantieren.

03.12.2015 – Anlaufpunkt für die Windkraftförderung in Thüringen soll die neu aufgebaute Servicestelle Windenergie bei der Thüringer Energie- und Greentech-Agentur (ThEGA) sein. Die ThEGA ist das zentrale Instrument der Landesregierung, um sowohl Bürger als auch Kommunen und Unternehmen zu beraten und den Ausbau der Erneuerbaren Energien zu fördern. Mit dem nun neu vorgelegten Konzept soll vor allem die Bürgerbeteiligung gestärkt werden.

Es ist das zweite spannende Projekt innerhalb kürzester Zeit, mit denen Bundesländer die Bürgerbeteiligung und regionale Wertschöpfung stärken wollen. Derzeit berät der Landtag von Mecklenburg-Vorpommern einen Gesetzentwurf der Landesregierung zur Beteiligung von Anwohnern und Gemeinden an Windkraftprojekten. So sollen die Bürger von den finanziellen Vorteilen der Energiewende garantiert profitieren können.

„Wind gewinnt!“

Unter dem Titel „Wind gewinnt!“ will die Thüringer Landesregierung den stockenden Ausbau der Windenergie voranbringen und die Ziele aus dem Koalitionsvertrag umsetzen. Unter anderem soll der Anteil der Erneuerbaren Energien am Endenergieverbrauch von derzeit 19 Prozent (2013) auf 35 Prozent im Jahr 2020 klettern. Das geht nur mit einem raschen Ausbau der Windenergie. Derzeit sind 723 Anlagen mit einer Leistung von 1.139 Megawatt im Freistaat installiert und ca. 0,3 Prozent der Landesfläche zur Nutzung von Windenergie ausgewiesen. Dieser Anteil soll auf 1 Prozent erhöht werden.

Um dabei die Bürger mitzunehmen und Bedenken von Anwohnern und Kommunen entgegen zu treten, soll das Siegel „Faire Windenergie Thüringen“ für Vertrauen sorgen. Damit können sich Planer und Projektierer auszeichnen lassen. Sie verpflichten sich damit, „die Vorgaben und Prinzipien von Zusammenarbeit und Transparenz  gegenüber Thüringer Bürgern, Unternehmen und  Kommunen umzusetzen“, wie es Martin Gude vom Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz ausdrückt.

Thüringer Bürgerenergie im Stillstand

Die Thüringer wollen mit dem Siegel eine direkte finanzielle Beteiligungsmöglichkeit für Bürger, Unternehmen und Kommunen schaffen. Zudem sollen regionale Energieversorger und Kreditinstitute profitieren, insgesamt soll also so viel Wertschöpfung wie möglich vor Ort bleiben und die Akzeptanz erhöhen. Durch frühzeitige und umfassende Einbindung der beteiligten Akteure in Planungs- und Umsetzungsphase soll Bedenken vorgebeugt werden.

Für Windkraftprojektierer mit dem Thüringer Siegel soll es leichter sein, geeignete Flächen zu finden – ein Gewinn also für Planer und Anwohner, so die Idee der Landesregierung. Die Pläne aus Erfurt kommen zum richtigen Zeitpunkt, denn die Bürgerenergie in Thüringen kommt kaum voran. Die 37 Energiegenossenschaften im Land haben bislang zumeist Photovoltaik- und Biomasse-Projekte umgesetzt, im Windbereich gibt es kaum konkrete Projekte. cw


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