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Solarenergie







Energiewende KommunenTübingen wird klimaneutral mit erneuerbarem Strom

Luftaufnahme der Fahrradbrücke West „Ann Arbor Bridge“ in Tübingen
Neben dem Ausbau der Erneuerbaren Energien setzt Tübingen auf ein zukunftsweisendes Mobilitätskonzept. (Foto: © Universitätsstadt Tübingen, Luftaufnahme der Fahrradbrücke West „Ann Arbor Bridge“)

Um das ehrgeizige Ziel Klimaneutralität 2030 zu erreichen, plant Tübingen eine massive Erhöhung des Anteils Erneuerbarer Energien am Energieverbrauch und die Umsetzung eines zukunftsorientierten Mobilitätskonzepts.

03.12.2024 – Bereits Anfang des Jahres 2024 deckten Erneuerbare-Energien-Anlagen 75 Prozent des Tübinger Gesamtstromverbrauchs. Dafür diversifizieren Stadtverwaltung und Stadtwerke den Energiemix stetig. Bereits heute versorgen Biogas-, großflächige Dach- und Agri-PV-Anlagen sowie Wasserkraftwerke die Universitätsstadt mit klimafreundlichem Strom. Im Wärmesektor setzen die beteiligten Akteure auf die Erweiterung des Fernwärmenetzes und Grundwasserwärme für ein kaltes Nahwärmenetz.

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Ein entscheidender Baustein der Wärmewende sind grüne Wärmenetze. Sie können auch in kleineren Kommunen die beste Lösung sein, was Gemeinden im Südwesten bereits zeigen. Akteure fordern aber den Abbau von Hürden und mehr Unterstützung vom Land.

Während die Kommune selbst Ideen importiert, möchte sie gleichzeitig auch Vorbild für andere Städte und Gemeinden sein. Die Agentur für Erneuerbare Energien e. V. (AEE) zeichnete im November die Universitätsstadt Tübingen als Energie-Kommune des Monats aus.

Ab 2025 soll eine der größten Solarthermie-Freiflächenanlagen Süddeutschlands und ab 2028 zusätzlich eine Großwärmepumpe, die die Abwärme des Klärwerks nutzbar machen wird, sowie Windenergieanlagen im Gemeindegebiet in Betrieb gehen. „Die Integration verschiedener erneuerbarer Energiequellen sichert Tübingen eine stabile und nachhaltige Energieversorgung. Diese Maßnahmen sind ein Standortvorteil für die Wirtschaft, attraktiv für die Bevölkerung und wirken sich positiv auf den kommunalen Haushalt aus“, so AEE-Geschäftsführer Robert Brandt.

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Neben dem Ausbau der Erneuerbaren Energien setzt Tübingen auf ein zukunftsweisendes Mobilitätskonzept, um den innerstädtischen Verkehr klimaschonend zu gestalten und die Lebensqualität der Bewohner zu verbessern. Die Umgestaltung des öffentlichen Raums zugunsten des ÖPNV, Fahrrad- und Fußverkehrs sowie hohe Investitionen in selbige ermöglichen enge Takte, günstige Tickets, Komfort und Sicherheit in der Stadt.

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Die nach niederländischem Vorbild geplante Radinfrastruktur mit einer Vorrangstraße quer durch die Stadt, einer beheizten Radbrücke und dem Fahrradparkhaus am Hauptbahnhof, das neben kostenlosen Abstellmöglichkeiten auch einen Verleih-, Reparatur- und Waschservice anbietet, soll das Radfahren auch für Pendler attraktiver machen.

In Zukunft soll das städtische Netz auch an Radschnellwege im Umland angeschlossen werden. Die Förderung der Elektromobilität und innovativer Carsharing-Angebote ergänzt die Verkehrswende-Bemühungen der Stadt, die auch anderen Kommunen ihre erfolgreichen Projekte vorstellt.

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