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16.000 Elektrobusse für Shenzhen

Deutsche Städte testen bisher nur vereinzelt Elektrobusse, in China ist man weiter: Die Metropole Shenzhen hat ihre gesamte Busflotte umgestellt, über 16.000 Busse fahren nun mit Elektroantrieb und sparen pro Jahr 1,35 Millionen Tonnen CO2 ein.

06.01.2018 – Zum Jahresende schaffte die Verwaltung die letzten 1.000 Elektrobusse an, seit Anfang des Jahres sind die 16.359 Busse der Stadt vollständig elektrisch unterwegs. Damit hat Shenzhen innerhalb weniger Jahre seine gesamte Busflotte elektrifiziert. Das ist umso erstaunlicher angesichts der Diskussionen hierzulande: Ob Berlin, München oder Bonn: Die Verkehrsbetriebe haben nur wenige Elektrobusse im Testeinsatz und die europäischen Autobauer kommen mit der Entwicklung kaum hinterher. Der angekündigte Kauf von 60 Elektrobussen durch die Hamburger Hochbahn ist die bislang größte Erfolgsmeldung.

Die Chinesen setzen dagegen auf eigene Marken, die sind aber deutlich besser aufgestellt: Der Autobauer BYD gilt im Bereich der Elektromobilität als eines der innovativsten Unternehmen der Welt. 80 Prozent der E-Busse in Shenzhen stammen von BYD, das dort auch seinen Unternehmenssitz hat. Mittlerweile greifen immer mehr europäische Verkehrsbetriebe auf den E-Bus des chinesischen Herstellers zu. Im Londoner Nahverkehr fahren beispielsweise seit dem vergangenen Jahr die ersten E-Doppeldeckerbusse, hergestellt von BYD.

Über 8.000 Ladesäulen

Ein Vergleich mit anderen Städten macht die Bus-Umrüstung in Shenzhen noch beeindruckender: Die Berliner Verkehrsbetriebe haben gut 1.400 Busse im Einsatz, vier davon fahren elektrisch. Die New Yorker Verkehrsbetriebe besitzen mit knapp 5.800 zwar die größte Flotte Nordamerikas, aber auch in der 8,5-Millionen-Metropole fahren nur eine Handvoll Busse mit elektrischem Antrieb. Die 16.000 Elektrobusse in Shenzhen bilden mit gewaltigem Abstand die größte E-Busflotte der Welt.

Mit der kompletten Umrüstung will die Metropole vor allem eines erreichen: Bessere Luft für seine 12 Millionen Einwohner. 345.000 Tonnen Diesel werden so eingespart und 1,35 Millionen Tonnen CO2 vermieden, schätzt die Verwaltung. Um die Busse zu laden, sind in der Stadt verteilt 300 Schnellladesäulen installiert worden, die die Fahrzeuge in zwei Stunden laden können. Zusätzlich wurden 8.000 Straßenlaternen so umgebaut, dass dort E-Busse und E-Autos geladen werden können.

Dabei soll es allerdings nicht bleiben. Bis spätestens 2020 sollen die über 17.000 Taxis der Stadt auf elektrische Antriebe umgerüstet werden, bislang sind bereits 62,5 Prozent E-Autos. Dass das gelingen wird, bezweifelt kaum einer. Schließlich wurden auch die 16.000 Busse früher umgerüstet als ursprünglich angepeilt. cw


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Kommentare

Diskutieren Sie über diesen Artikel

Max 30.04.2018, 08:05:01

+474 Gut Antworten

Die Zahl der Busse in Berlin ist falsch formatiert: meintet ihr 1.400 oder 14.000 Busse?

Clemens Weiß 30.04.2018, 10:21:24

+462 Gut Antworten

Hallo Max,

 

da hat sich eine 0 zu viel eingeschlichen, muss natürlich 1.400 heißen.

 

Danke und Grüße

Clemens Weiß, Redaktion

Manuel 11.01.2019, 09:55:31

+278 Gut Antworten

Spielt ja keine Rolle eine Rolle spielt die Chinesen haben das in 4 Jahren geschaft was Europa nicht einmal in 10 Jahren schaffen wird.. da uns hier ein Ding namens Profitgier im Weg steht.. VW und Co würden dann nix verdienen sprich Teurer Unterhalt usw... ich bin seit gut 1 Jahr rein Elektrisch unterwegs und merke den Unterschied extrem im Geldbeutel. Leider ist die Auto und Öllobby in Europa noch zu Mächtig darum hört endlich auf euch verarschen zu lassen und Handelt den die Erde ist nur eine Leihgabe.


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