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China überholt USA als größter Markt für Elektroautos

Chinesische Autobauer dominieren den heimischen Markt, auch Plug-In-Hybride des Herstellers BYD Auto aus Shenzhen sind gefragt. (Foto: Brücke-Osteuropa, gemeinfrei, https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:BYD_01.JPG)
Chinesische Autobauer dominieren den heimischen Markt, auch Plug-In-Hybride des Herstellers BYD Auto aus Shenzhen sind gefragt. (Foto: Brücke-Osteuropa, gemeinfrei, https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:BYD_01.JPG)

China hat die USA als größten Markt für Elektroautos abgelöst. Im Reich der Mitte wurden 2015 mit 188.000 Fahrzeugen drei Mal mehr E-Autos verkauft als ein Jahr zuvor, die USA landen auf Platz zwei. In Europa führt Großbritannien den Markt an.

28.01.2016 – Das geht aus einer aktuellen Analyse des Center of Automotive Management (CAM) in Bergisch Gladbach hervor. Demnach wurden 2015 in China insgesamt 188.000 Elektroautos und Plug-In-Hybride zugelassen. „Damit ist China mit deutlichem Abstand vor den USA neuer Leitmarkt für Elektromobilität“, so das CAM. In den USA sind die Zulassungen um drei Prozent auf 115.000 Stück gefallen. Zwar legten dort die reinen Elektrofahrzeuge um 14 Prozent zu, aber Plug-In-Hybride nahmen um 22 Prozent ab. Mit einem Absatz von 28.000 Fahrzeugen und einem Plus von 70 Prozent ist Großbritannien neuer größter Elektroautomarkt in Europa.

In Deutschland schwächelt der Verkauf von Fahrzeugen mit alternativen Antrieben nach wie vor. Laut CAM-Studie liegt Deutschland mit 23.500 in 2015 zugelassenen Fahrzeugen auf Platz sechs, noch hinter Frankreich (27.000) und Norwegen (25.000). Zwar sind die Neuzulassungen in Deutschland im letzten Jahr um 80 Prozent gestiegen, doch viele wurden laut CAM nur aus taktischen Gründen von Herstellern wie KIA hierzulande zugelassen und gingen anschließend nach Norwegen. Immerhin wurden in Deutschland mehr reine Elektroautos (12.363) als Plug-In-Hybride zugelassen (11.101), wie aus den neuen Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) hervorgeht.

Deutsche Hersteller spielen kaum eine Rolle

Von dem Ziel der Bundesregierung, bis 2020 eine Million Elektroautos auf Deutschlands Straßen zu bringen, ist man weit entfernt. Auch von Deutschland als einem Leitmarkt für E-Autos zu reden, ist verfehlt. Auf dem größten Elektroautomarkt in China spielen deutsche Hersteller ohnehin kaum eine Rolle, es dominieren klar die chinesischen Anbieter. In China funktionieren offenbar die finanziellen Anreize beim E-Autokauf, zudem werden aufgrund der enormen Feinstaubbelastungen in Großstädten Elektroautos bevorzugt zugelassen.

Um doch noch mehr Elektrofahrzeuge auf die Straßen zu bringen, denkt die Bundesregierung über eine verstärkte Förderung nach. So könnten es neue Kaufanreize und bessere Abschreibungsmöglichkeiten für Unternehmen geben. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt will mehr Dynamik in den Markt bringen, eine Arbeitsgruppe bestehend aus den zuständigen Ministerien und dem Kanzleramt berät bereits mit den Koalitionsfraktionen über entsprechende Maßnahmen. Bundeskanzlerin Angela Merkel trifft sich am 2. Februar mit den Chefs der deutschen Autokonzerne, denn es geht auch darum, dass die deutschen Autobauer nicht den Anschluss verlieren. Anschließend könnten neue Förderungen stehen. cw


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