Kraftwerkssicherheitsgesetz: Forderung Erneuerbare Gase gleichwertig zu behandeln
Mit dem Kraftwerkssicherheitsgesetz soll der Neubau und Umbau von Gaskraftwerken sowie Langzeitspeichern gefördert werden. Priorität haben H2-ready- als auch rein fossile Gaskraftwerke. Bioenergiepotenziale würden vernachlässigt, so die Kritik.
17.09.2024 – Mitte letzter Woche startete das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) die Konsultation zum Kraftwerkssicherheitsgesetz (KWSG), welches den Bau neuer und den Umbau bestehender Gaskraftwerke sowie Langzeitspeicher anreizen soll. Während das BMWK neben dem Neubau von H2-ready- sowie H2-Sprinter-Kraftwerken auch rein fossile Gaskraftwerke fördern will, lassen Lösungen für die Nutzung der Bioenergiepotenziale auf sich warten, kritisieren Biogas-Verbände.
Sandra Rostek, Leiterin des Hauptstadtbüro Bioenergie, äußerte sich verwundert über die fortwährend vernachlässigende Haltung des BMWK zur Nutzung der großen Bioenergiepotenziale: „Es ist nicht nachvollziehbar, warum sich das BMWK um den Aufbau neuer fossiler Kraftwerke kümmert, aber noch keinen Vorschlag vorgelegt hat, wie die großen Potenziale bestehender und neuer Bioenergieanlagen für eine sichere Energieversorgung auf Basis erneuerbarer Brennstoffe genutzt werden können.“ Dabei wären die Dimensionen doch klar: „Der deutsche Bioenergieanlagenpark stellt heute rund 45 Terawattstunden (TWh) Strom bereit, die vom BMWK geplanten Gaskraftwerke nur einen Bruchteil davon. Wenn es dem Wirtschaftsministerium wirklich um Versorgungssicherheit und Defossilisierung geht, sollten die Prioritäten noch einmal überdacht werden.“
Doch auch innerhalb des Gesetzesentwurfs setzt das BMWK nach Meinung von Rostek falsche Prioritäten: „Als erneuerbarer Brennstoff wird ausschließlich Wasserstoff betrachtet. Der Einsatz von bspw. Biomethan, welches laut zahlreicher Studien auch langfristig deutlich günstiger als Wasserstoff sein wird, soll hingegen nur eine Randerscheinung bleiben. Im Sinne der Technologieneutralität sollten auch die einzusetzenden erneuerbaren Brennstoffe, ob es nun Biomethan, synthetisches Methan, Holzgas oder Wasserstoff ist, gleichbehandelt werden,“ fordert Rostek.
Kommentare
Gerhard Ittner am 17.09.2024
Die heute existierenden Biogasanlagen in Deutschland durch ausreichende Vergütung zu erhalten ist äußerst wichtig,vor allem auch in Süddeutschland ,da in der Dunkelzeit es leicht zu Strommangel kommen kann,und dann Elektroautos wohl nicht mehr laden dürfen.
Bei den Biogasanlagen zählt quasi jede kwh eingespeister Strom in der Dunkelzeit. Die Erzeugung von Schweinefleisch lohnt auch kaum mehr, also wenigsten die heute existierenden Biogasanlagen voll mit einbinden in die regionalen Stromnetze.