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Umrüstung von Biogasanlagen: Leuchtturmprojekt im Norden

Mit fast 180.000 Euro fördert das Land Schleswig-Holstein die Umrüstung einer großen Biogasanlage südöstlich von Kiel. (Foto: DALIBRI, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Biogasanlage_Lauterhofen_001.JPG)
Mit fast 180.000 Euro fördert das Land Schleswig-Holstein die Umrüstung einer großen Biogasanlage südöstlich von Kiel. (Foto: DALIBRI, CC BY-SA 3.0  via Wikimedia Commons)

Schleswig-Holstein fördert aufgrund des Stromüberschusses ein Leuchtturmprojekt: Eine große Biogasanlage wird vom Dauerbetrieb auf die bedarfsgerechte Stromproduktion umgerüstet. „Ein Vorbild für die Biogasbranche“, schwärmt die Staatssekretärin.

24.08.2016 – Mit insgesamt 178.440 Euro fördert Schleswig-Holstein die technische Anpassung der Biogasanlagen südöstlich von Kiel. Bislang erzeugt die Anlage der Bioenergie Lebrade-Rixdorf wie die meisten 8.000 Biogasanlagen in Deutschland Strom im Dauerbetrieb. Vor Ort erzeugt das Blockheizkraftwerk (BHKW) pro Jahr ca. 4,7 Mio. kWh Strom und 3 Mio. kWh Wärme. Es versorgt über ein Nahwärmenetz 90 Haushalte der Gemeinden Lebrade und Rixdorf und einen landwirtschaftlichen Betrieb zu einhundert Prozent mit erneuerbarer Wärme.

In Zukunft soll die Anlage nicht nur zur Grundlastversorgung beitragen, sondern auch zuverlässig und flexibel Strom liefern können, wenn er dringend benötigt wird und so zur Versorgungssicherheit beitragen. Denn an flexiblen Optionen mangelt es in Schleswig-Holstein, wo bei einem Überangebot an Strom häufig Windkraftanlagen abgeregelt werden müssen. Um die Spitzenlastversorgung übernehmen zu können, wird auf einen intensiven Start-Stopp-Betrieb umgestellt – für diese Art der technischen Anpassung gibt es allerdings noch keine Standardlösungen. Deshalb kommt nun die Förderung des Landes für die Entwicklung der notwendigen IT-Lösungen und des Verknüpfungskonzepts der Einzelkomponenten. Dazu arbeitet Bioenergie Lebrade-Rixdorf mit den Herstellern der technischen Komponenten BHKW, Gasspeicher, Wärmespeicher und Steuerung zusammen.

Impuls für weitere Projekte

Wie die Bioenergie Lebrade-Rixdorf mitteilte, werde in den Neubau eines BHKW mit einer Leistung von 2 Megawatt und einen neuen Biogasspeicher mit einem Fassungsvermögen von 15.000 m³ investiert. Mit der Förderung soll außerdem ein Wärmepufferspeicher mit einer Kapazität von 1.000 m³ angeschafft werden. So kann ausreichend Energie bei Überkapazitäten gespeichert und zur Spitzenlastversorgung in verbrauchsintensiven Zeiten bereitgestellt werden.

„Dieses Projekt kann entscheidend dazu beitragen, dass wir die schwankende Stromproduktion durch Wind- und Sonnenenergie in Zukunft besser ausgleichen können“, freut sich die zuständige Staatssekretärin des schleswig-holsteinischen Energiewende-Ministeriums Ingrid Nestle. „Es ist ein Vorbild für die Biogasbranche und hoffentlich ein Impuls für weitere Projekte zur Flexibilisierung der nachhaltigen Energieerzeugung.“ cw


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