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Netzentwicklungsplan 2024 veröffentlicht

Die Bundesnetzagentur hat den Netzentwicklungsplan Strom 2024 sowie den Offshore-Netzentwicklungsplan 2024 und den Umweltbericht veröffentlicht. Insgesamt flossen Argumente von über 34.000 Stellungnahmen aus der Konsultationsphase in die Pläne ein.

07.09.2015 – Insgesamt umfasst der Netzentwicklungsplan (NEP) Strom 2024 rund 3.050 km Optimierungs- und Verstärkungsmaßnahmen in Bestandstrassen und rund 2.750 km Neubautrassen. Im vorangegangenen Bundesbedarfsplan waren 2.300 km bzw. 2.700 km vorgesehen. Die Bundesnetzagentur hat bei den Berechnungen sowohl einen langsameren Ausbau der Offshore-Windenergie als auch eine Kappung der Windeinspeisespitzen an Land berücksichtigt. Hintergrund ist das neue Erneuerbare-Energien-Gesetz von 2014, das die energiewirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Deutschland verändert. Die Anzahl der Gesamtkilometer der Maßnahmen hat dennoch im Vergleich zu den vorangegangenen Plänen etwas zugenommen, laut Agentur aufgrund des fortschreitenden Ausbaus der Erneuerbaren Energien. Der nicht dezentral-gesteuerte Ausbau der Bundesregierung und der Bundesländer führt offenbar zu einem größeren Bedarf an Stromleitungen.

„Wir haben nur Maßnahmen bestätigt, die nach unseren Berechnungen in den kommenden Jahren zwingend erforderlich sind“, erklärt Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur. „Von den 92 Maßnahmen im Übertragungsnetz, die die Übertragungsnetzbetreiber vorgeschlagen haben, können wir 63 bestätigen. Hinzu kommen drei von sieben vorgeschlagenen Offshore-Anbindungen.“ Der Offshore-Netzentwicklungsplan (O-NEP) 2024 legt den Bedarf an Anbindungsleitungen für Offshore-Windpark-Cluster fest und ermittelt die zeitliche Reihenfolge. Aufgrund der Reduzierung der Ausbaugeschwindigkeit für Meeres-Windparks wurden nur drei Vorhaben bestätigt. Es handelt sich um zwei 900 Megawatt-Systeme in der Nordsee und ein System in der Ostsee mit zweimal 250 Megawatt.

Strategische Umweltprüfung für Freileitungen und Erdkabel

Voraussichtliche Umweltauswirkungen der in den NEP enthaltenen Maßnahmen wurden von der Bundesnetzagentur durch die gesetzlich festgeschriebene Strategische Umweltprüfung (SUP) beschrieben und bewertet. Ein Vergleich mit dem vorangegangen Umweltbericht zeigt, dass diesmal eine größere Anzahl von Vorhaben auch auf die Möglichkeit einer Erdverkabelung geprüft wurde. Besonders alle Leitungen zur Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung (HGÜ) wurden sowohl für Erdkabel als auch Freileitungen hinsichtlich ihrer Umweltauswirkungen untersucht.

Im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung, bei der sich nicht nur die Öffentlichkeit, sondern auch Behörden und Verbände einbringen konnten, gingen 34.211 Stellungnahmen ein. Die Bundesnetzagentur versichert, dass alle in die Überprüfung der Pläne eingeflossen seien. Die Entwürfe der NEP und des Umweltberichts lagen von Ende Februar bis April öffentlich aus, bis Mitte Mai konnten Stellungnahmen eingereicht werden. Zeitgleich fanden vier Informationstage in München, Stuttgart, Erfurt und Hannover statt.

Viele Stellungnahmen zu SuedLink und Gleichstrompassage Süd-Ost

Der Großteil der eingegangenen Stellungnahmen betraf konkrete Vorhaben, zu denen sich Anwohner, Behörden und Verbände äußerten. Insbesondere die Projekte Gleichstrompassage Süd-Ost, SuedLink, Ultranet sowie das Vorhaben von Raitersaich nach Altheim (Maßnahmen M350 und M54) sorgten für eine rege Beteiligung. Die Bundesagentur prüfte u.a. ob die die Gleichstrompassage Süd-Ost zum Netzverknüpfungspunkt Isar/Landshut geführt werden könnte. „Unter der Voraussetzung, dass dies zusammen mit einer Ertüchtigung des Drehstromnetzes zwischen Ottenhofen und Oberbachern erfolgen würde, wäre dies eine elektrotechnisch geeignete Alternative“, so die Bundesnetzagentur.

Die meisten Stellungnahmen zum Umweltbericht betrafen Sorgen hinsichtlich der menschlichen Gesundheit aufgrund elektrischer und magnetischer Felder. Auch der Landschaftsschutz und Auswirkungen des Leitungsbaus auf den Vogelschutz waren wichtige Aspekte der Stellungnahmen. Außerdem bereitet vielen Menschen offenbar ein möglicher Wertverlust von Immobilien und Grundstücken durch den Netzausbau vor Ort Bedenken. cw


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