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Stromnetze: Versorgungssicherheit erneut auf hohem Niveau

So dunkel sieht es in Deutschland tatsächlich nur ziemlich selten aus. Mit nur 0,29 Ausfällen pro Jahr waren die deutschen Stromkunden durchschnittlich äußerst selten von einer Versorgungsunterbrechung betroffen. (Foto: <a href="https://www.flickr.com
So dunkel sieht es in Deutschland tatsächlich nur ziemlich selten aus. Mit nur 0,29 Ausfällen pro Jahr waren die deutschen Stromkunden durchschnittlich äußerst selten von einer Versorgungsunterbrechung betroffen. (Foto: Sebastian Vandrey / flickr.com, CC BY 2.0)

Im Jahr 2015 erreichte die durchschnittliche Unterbrechungsdauer pro Haushalt mit 11,9 Minuten erneut den historischen Tiefstand des Vorjahres, zeigt eine Statistik vom VDE. Die Anzahl von Redispatch-Maßnahmen hat allerdings deutlich zugenommen.

22.11.2016 – Die deutschen Stromnetzbetreiber haben im vergangenen Jahr abermals eine sehr hohe Versorgungssicherheit gewährleisten können, zeigt die jährlich erscheinende Störungs- und Verfügbarkeitsstatistik des Forums Netztechnik/Netzbetrieb im VDE (VDE|FNN). Gemessen wurde dabei die Nichtverfügbarkeit pro Jahr und Stromkunde, ohne die Unterbrechungen aufgrund höherer Gewalt zu berücksichtigen. So konnte 2015 mit einer durchschnittlichen Nichtverfügbarkeit von 11,9 Minuten abermals der historische Tiefstand des Vorjahres erreicht werden.

Durchschnittliche Nichtverfügbarkeit im Fünf-Jahresvergleich

Grafik © VDE|FNN

Allerdings wurde die hohe Versorgungssicherheit nur durch eine gestiegene Anzahl von Redispatch-Maßnahmen erreicht. Dabei gleichen die Netzbetreiber Engpässe bei der Stromversorgung aus, indem Kraftwerke in den Regionen mit besonders hohen Verbräuchen Zusatzkapazitäten erzeugen. Abgesehen von den damit verbundenen steigenden Erzeugungskosten, werden für diesen Zweck meist fossile Kraftwerke zugeschaltet, deren Betrieb wiederum auch Emissionen verursacht.

Redispatch-Maßnahmen verzehnfacht

So mussten die Netzbetreiber 2015 bereits zehnmal so viele Redispatch-Maßnahmen vornehmen, wie noch im Jahr 2010. Gab es damals 1.588 Eingriffsstunden, waren es im vergangenen Jahr schon 15.811, zeigt ein Bericht der Bundesnetzagentur. Zu einer deutlich höheren Robustheit der Netze könnte dabei ein dezentral gestalteter Zubau regenerativer Energiequellen beitragen, der jedoch in Deutschland seit Jahren immer stärker ausgebremst wird.

Trotz der zunehmenden Netzengpässe ist die Nachricht der weiterhin sehr hohen Versorgungssicherheit in Deutschland ein gutes Zeichen für den Ausbau der Erneuerbaren Energien. Selbst wenn die Stromausfälle durch höhere Gewalt mit einbezogen werden, die aufgrund von Frühjahrsstürmen leicht zugenommen haben, betrug die mittlere jährliche Unterbrechungsdauer 2015 nur 15,3 Minuten pro Haushalt.

Doch an der gesamten Entwicklung der Versorgungssicherheit wird auch deutlich, welche Herausforderung in den nächsten Jahren und Jahrzehnten für das Gelingen der Energiewende noch zu bewältigen sind. Die Dezentralität des Ausbaus von Erneuerbaren muss zusammen mit einem sinnvollen Netzausbau sowie der Integration von größeren Speicherkapazitäten verknüpft werden. jk


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