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Thüringer Strombrücke geht in Betrieb

Die Thüringer Strombrücke bei Altenfeld in Thüringen. (Foto: <a href="https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Th%C3%BCringer-Strombr%C3%BCcke-Altenfeld.jpg" target="_blank">Störfix</a>, <a href="https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/legalc
Die Thüringer Strombrücke bei Altenfeld in Thüringen. (Foto: Störfix, CC-BY-SA 3.0)

Nach zehn Jahren Planungs- und Bauzeit ist die knapp 200 Kilometer lange Thüringer Strombrücke in Betrieb. Sie soll den Netzbetreibern mehr Flexibilität geben und Wind- und Solarstrom aus Sachsen-Anhalt über Thüringen nach Bayern bringen.

18.09.2017 – Teile der Thüringer Strombrücke, von Fachleuten Südwest-Kuppelleitung genannt, wurden bereits im Dezember 2015 in Betrieb genommen, am Donnerstag erfolgte mit der Innbetriebnahme des zweiten Stromkreises die Vollendung des über 300 Millionen Euro teuren Projekts. Die neue 380-kV-Höchstspannungsleitung führt von Bad Lauchstädt in Sachsen-Anhalt über Erfurt-Vieselbach und Altenfeld in Thüringen ins bayerische Redwitz. Sie ergänzt die bislang einzige Leitung von Thüringen nach Bayern und schließt eine historisch bedingte Lücke zwischen alten und neuen Bundesländern.

Besonders der Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz, zuständig für Ostdeutschland, freut sich über die Fertigstellung. Denn die Investitionen in die Thüringer Strombrücke sind gut angelegt: Rund 80 Prozent der in der Vergangenheit aufgelaufenen Redispatchkosten waren der Engpasssituation zwischen Thüringen und Bayern geschuldet. Die neue Leitung erleichtert 50Hertz also den Ausgleich zwischen Regionen mit Stromüberschuss und solchen mit Strommangel. Sind zu wenig Leitungskapazitäten vorhanden, müssen die Netzbetreiber eingreifen und das Netz stabilisieren. In der einen Region müssen Kraftwerke abgeregelt werden, auf der anderen Seite Kraftwerke hochgefahren werden. Ein teures Geschäft.

Kosten für Engpassmanagement halbiert

Die Zahlen aus dem vergangenen Jahr zeigen bereits, wie wichtig die neue Stromleitung ist. Unter anderem durch die Inbetriebnahme des ersten Stromkreises der Thüringer Strombrücke konnte 50Hertz die Kosten für das Engpassmanagement 2016 nahezu halbieren, von 354 Millionen auf rund 180 Millionen Euro.

Die neue Thüringer Strombrücke sei aber nicht nur für den Übertragungsnetzbetreiber, sondern generell für die Energiewende wichtig, betonte 50Hertz-Geschäftsführer Boris Schucht: „Mit dieser Leitung verbessert sich die Integration des erneuerbar erzeugten Stroms im Nordosten Deutschlands beträchtlich. Zudem wird mit der nun wesentlich höheren Übertragungskapazität in Richtung Süddeutschland eine wesentliche Voraussetzung für den Atomausstieg geschaffen, indem mehr Strom vom erzeugungsstarken Nordosten in den verbrauchstarken Süden Deutschlands transportiert werden kann.“ Allerdings kann mit der Leitung nicht nur Wind- und Solarstrom, sondern auch Braunkohlestrom etwa aus dem Mitteldeutschen Revier nach Bayern gebracht werden. cw


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