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Erneuerbaren-Projekt in Indien30 Gigawatt Hybridkraftwerk aus Sonne und Wind

Hybridkraftwerk aus Sonne und Wind
In Indien entsteht ein riesiges Hybridkraftwerk mit einer Leistung von 30 Gigawatt. (Foto: Cornell Frühauf auf Pixabay)

Auf einer Fläche größer als München und Köln zusammen entsteht in Indien ein gigantisches Erneuerbare-Energien-Projekt. Mit einer Wind- und Solar-Leistung von 30 Gigawatt wird es das gegenwärtig größte Hybridkraftwerk der Welt.

07.01.2021 – Ganz im Westen Indiens liegt der Bundesstaat Gujarat. Für Schlagzeilen aus dieser Region sorgten in der Vergangenheit immer wieder schwere Arbeitsunfälle in den Schiffsabwrackwerften in Alang. In ein paar Jahren wird Gujarat jedoch dafür berühmt sein, das größte mit Erneuerbaren Energien betriebene Hybridkraftwerk der Welt zu beherbergen.

Kürzlich gab der indische Premierminister Narendra Modi bekannt, dass auf einer 72.600 Hektar großen Fläche Wind- und Solaranlagen mit einer Gesamtleistung von 30 Gigawatt errichtet werden, berichtet der indische Financial Express. Damit wird der Park flächenmäßig größer sein als die beiden Städte Köln und München zusammen.

Ergänzt wird die Anlage im Norden des Bundesstaates durch mehrere Batteriespeicher sowie eine Meerwasserentsalzungsanlage, die pro Tag bis zu 100 Millionen Liter aufarbeiten kann. Sie entsteht nahe der Küstenstadt Mandvi und soll Wasser für 800.000 Menschen liefern.

Damit wird neben der Energiesicherheit, die bei dem Hybridkraftwerk im Fokus steht, auch die Wasserversorgung verbessert. Beide Ziele seien laut Modi lebensnotwendig. Realisiert wird das Projekt in den nächsten fünf Jahren.

450 Gigawatt Erneuerbare bis 2030

Indien macht damit einen großen Schritt in Richtung seines Ziels, bis zum Jahr 2030 eine Erneuerbaren-Leistung von 450 Gigawatt aufzubauen. Zusätzlich sollen rund 60 Gigawatt durch Wasserkraftwerke erzeugt werden, womit der Erneuerbaren-Anteil in der laufenden Dekade auf 60 Prozent ansteigen könnte.

Durch das Megaprojekt sollen nicht nur Investitionen im großen Stil angelockt werden, sondern auch Arbeitsplätze für rund 100.000 Menschen entstehen. Außerdem erhofft sich die Regierung positive Effekte auf den Industriesektor sowie den Ausstoß von Treibhausgasen, der um 50 Millionen Tonnen CO2 reduziert werden soll.

Doch Indien bleibt ein Land der Gegensätze. Im Sommer letzten Jahres hatte Modi bekannt gegeben, die staatliche Kohleindustrie für private Investoren zu öffnen. Riesige Kohlevorkommen, deren Abbaurechte in Ausschreibungen vergeben werden, schlummern unter ökologisch wertvollen Waldgebieten. jk


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OIKOS-BIT 07.01.2021, 17:35:57

"Doch Indien bleibt ein Land der Gegensätze. Im Sommer letzten Jahres hatte Modi bekannt gegeben, die staatliche Kohleindustrie für private Investoren zu öffnen. Riesige Kohlevorkommen, deren Abbaurechte in Ausschreibungen vergeben werden, schlummern unter ökologisch wertvollen Waldgebieten." Indien sollte einen CO2-Preis einführen, der alle Umweltschäden berücksichtigt!


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