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Urbane EnergiewendeImmer mehr Städte im Ländle verpflichten zu Solarenergie

Solar auf dem Bodensee. Der solarbetriebene Ausflugskatamaran RA 66 Helio
Solar auf dem Bodensee. Der solarbetriebene Ausflugskatamaran RA 66 Helio schippert auch an Konstanz vorbei. (Foto: Wattewyl, 2008 / Wikimedia Commons / CC BY 3.0)

Auf den Dächern von Konstanz soll es mehr Photovoltaik-Anlagen geben, für bestimmte Neubauten werden sie Pflicht. Damit folgt die Stadt am Bodensee den Baden-Württembergischen Städten Tübingen und Waiblingen auf dem Weg zu einer urbanen Energiewende.

27.02.2019 – Die Stadt Konstanz hat angekündigt, eine partielle Photovoltaik-Pflicht einzuführen. Das gilt zunächst für Neubauten, bei denen bspw. städtische Grundstücke als Baugrund zur Verfügung gestellt werden: Die müssen nun in Zukunft mit Photovoltaik-Anlagen bestückt werden. Die Solarenergie soll vorankommen, so der Plan: Dafür finanziert die Stadt auch Solarberatungen für Privatpersonen sowie Baugruppen – denn häufig mangelt es nicht am Willen, sondern an Wissen und fehlender Beratung. Laut dem Konstanzer Energienutzungsplan werden aktuell erst rund fünf Prozent des örtlichen Strombedarfs mittels Solarenergie gedeckt. Da geht noch viel mehr, hat der Gemeinderatsausschuss erkannt und daher Maßnahmen für Neubauten beschlossen.

Allerdings habe die Kommune in Einzelfällen eine Ausnahmeklausel für die PV-Pflicht mit eingebunden – wenn der Betrieb einer PV-Anlage über den Betrachtungszeitraum von 20 Jahren mit wirtschaftlichen Nachteilen verbunden wäre, etwa bei starker Verschattung eines Daches durch Bäume oder ungünstiger Nachbarbebauung. Im Prinzip aber, bei geeigneten Gegebenheiten, so betont die Stadt, wäre vor allem der Eigenverbrauch von Photovoltaik-Strom, gekoppelt mit einem Stromspeicher, ein nicht nur klimafreundliches, sondern auch wirtschaftlich höchst sinnvolles Modell.

Die Stadt Konstanz folgt mit ihrer Initiative den ebenfalls im Bundesland Baden-Württemberg gelegenen Städten Tübingen und Waiblingen. Tübingen war im Juli letzten Jahres mit der Einführung einer Photovoltaik-Pflicht auf den Dächern der Stadt vorgeprescht: Damit sollten alle neuen Bauvorhaben mit einer PV-Anlage ausgestattet werden. Über 900 Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von über 12 Megawatt sind bereits auf den Dächern der Stadt montiert. Bürger können bspw. in Tübingen pachtfrei Photovoltaikanlagen auf städtischen Dächern errichten. Teils wird in Grundstückskaufverträgen die Nutzung der Photovoltaik verpflichtend vorgeschrieben, wie beispielsweise bei der Bebauung des Güterbahnhofareals. Auf dem Gelände des ehemaligen Tübinger Güterbahnhofs ist ein nachhaltiges Stadtquartier entstanden, auf dessen Dächern PV-Anlagen installiert sind: Mithilfe des solaren Mieterstrom-Modells ermöglicht es jedem Bewohner damit auch die Teilhabe an der solaren Energiewende. na


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