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Urbane EnergiewendeMetropolen könnten komplett auf Solarstrom setzen

Solaranlage auf einem Hausdach
Wie groß müsste die mit Solarzellen ausgestatte Fläche einer Stadt sein, um diese komplett mit eigenem Solarstrom versorgen zu können? (Foto: pixabay.com / CC0 Creative Commons)

Wie groß ist die benötigte Fläche, um die größten Städte der Welt komplett mit Solarstrom versorgen zu können? Eine Webseite gibt darüber mithilfe anschaulicher Grafiken Aufschluss und zeigt: Die Unterschiede zwischen den Metropolen sind groß.

08.09.2018 – Weltweit befindet sich die Solarenergie in den letzten Jahren im Aufwind. Die installierte Kapazität betrug im vergangenen Jahr knapp 390.000 Megawatt (MW) – also rund 42 Mal so viel wie noch vor zehn Jahren, zeigen Zahlen der Internationalen Energieagentur (IRENA). Allein 2017 wurde eine Kapazität von über 90.000 MW hinzugebaut, mehr als die Hälfte davon in China. Die durchschnittlichen Kosten für Photovoltaik-Module sind allein zwischen 2010 und 2015 um rund 80 Prozent gesunken.

Doch die Kostenreduktion muss auch zukünftig für einen verstärkten Ausbau der Solarenergie genutzt werden. Um eine Vollversorgung mit Erneuerbaren Energien zu erreichen und den Netzausbau zu reduzieren, sei vor allem nahe den Zentren des Stromverbrauchs ein starker Zubau von Solar- und Windenergie nötig. Zu diesem Schluss kam das Öko-Institut im Rahmen der Analyse für das Projekt „Transparenz Stromnetze“ erst kürzlich.

Benötigte Fläche für Vollversorgung mit Solarstrom

Wie groß die mit Solarzellen ausgestatte Fläche einer Stadt jedoch sein müsste, um diese komplett mit eigenem Solarstrom versorgen zu können, zeigt jetzt eine neue Webseite des Unternehmens RS Components. Dabei wurden 35 unterschiedlich große Städte auf der ganzen Welt miteinander verglichen – darunter auch Weltmetropolen und zwölf deutsche Städte.

Damit eine allgemeingültige und vergleichbare Aussage entstehen kann, wird die Fläche der Solarzellen auch in Relation zur Größe des Stadtgebietes gesetzt. Daraus wird dann die Angabe abgeleitet, wie groß der Anteil des Stadtgebietes in Prozent wäre, der mit Solarzellen bebaut werden müsste.

Ergebnis für deutsche Städte sehr unterschiedlich

Das Ergebnis für die deutschen Städte: In München müssten knapp neun Prozent des Stadtgebietes für die Installation von Solaranlagen verwendet werden, um die gesamte Stromnachfrage decken zu können. Das entspricht einer Fläche von 27 Quadratkilometern (km²). Damit ist die einwohnerstärkste Stadt Bayerns hierzulande Spitzenreiter. In Berlin betrüge der Anteil immerhin noch 8,4 Prozent, in Stuttgart 5,6 Prozent und in Dresden 3,6 Prozent.

Am wenigsten Fläche – als Anteil des Stadtgebietes – müsste die Universitätsstadt Freiburg im Breisgau aufwenden: Insgesamt wäre es nur eine Fläche von vier km², was lediglich einem Anteil von 2,8 Prozent entspricht.

Nun könnte man sich natürlich fragen, wo ausgerechnet in den Großstädten der Platz für Solaranlagen herkommen soll. Gerade hier sind derartig große Freiflächen oft Mangelware. Allerdings könnten dafür die Dachflächen insbesondere der großen Wohngebäude genutzt werden. Schließlich ist gerade hier das Potenzial riesig. So könnten allein in den zwanzig größten deutschen Städten bis zu 33.000 PV-Anlagen installiert werden.

Im weltweiten Vergleich schneiden die deutschen Städte aber hinsichtlich des Flächenbedarfs noch ganz gut ab. So müsste etwa in Paris knapp die Hälfte des gesamten Stadtgebietes mit Solarzellen zugepflastert werden, in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul immerhin noch knapp 42 Prozent.

In der gesamten Liste sind 35 Städte vertreten, darunter auch die bevölkerungsreichsten urbanen Räume der Welt. Um den gesamten Strombedarf der Städte zu ermitteln, wurde der Verbrauch auf Basis der Einwohnerzahl der Stadt und des Pro-Kopf-Verbrauchs des jeweiligen Landes geschätzt. Die Anzahl der Sonnenstunden stamme von Wetter-, Klima- und Statistikseiten wie Climatemps, WeatherOnline und Statista, heißt es auf der Seite. Um dann die resultierende Gesamtfläche der benötigten Solarzellen zu berechnen, wurde der Schätzwert von 0,2 kW pro Quadratmeter der Initiative Land Art Generator verwendet. jk


Kommentare

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Enzo Riese 30.06.2021, 11:38:32

Warum ist das eigentlich immer noch nicht passiert? Es gibt in Berlin so viel Platte. Der Staat muss doch eigentlich sowas fördern oder? Einfach mal auf die Wohnungsbaugesellschaften zugehen und einfach machen.

S.R. 21.06.2022, 22:41:00

Solaranlagen auf Dächern wären doch sinnvoller als Windräder ,

für die Wald abgeholzt wird!!!

B. K. 10.10.2023, 12:41:20

Ich sehe auch das Problem, dass viele Häuser mit Mietwohnungen nicht mit Solar bedeckt werden, weil die EigentümerInnen andere Personen/Firmen sind als die BewohnerInnen.


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