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Mobile Sonnenenergie: Solarzellen zum Ausrollen

Der 50 Meter lange Solarteppich kann innerhalb von zwei Minuten aufgebaut werden und versorgt auch abgelegene Orte mit Strom aus Sonnenenergie. (Foto: © Renovagen)
Der 50 Meter lange Solarteppich kann innerhalb von zwei Minuten aufgebaut werden und versorgt auch abgelegene Orte mit Strom aus Sonnenenergie. (Foto: Renovagen)

Ein Brite hat flexible Solarmodule entwickelt, die abgelegene Orte schnell und unkompliziert mit Strom aus Sonnenenergie versorgen können. Der 50 Meter lange Solarteppich besitzt eine Kapazität von bis zu 18 kW und ist in nur zwei Minuten aufgebaut.

16.03.2016 – Auf einer Weltreise kam dem Briten John Hingley die Idee, die kleinen und faltbaren Solarzellen zum Laden eines Handys im großen Maßstab zu produzieren. Seitdem sind drei Jahre vergangen und der ausrollbare Solarteppich Rollarry soll noch in diesem Jahr auf den Markt kommen. Er besitzt eine Länge von 50 Metern und lässt sich innerhalb von zwei Minuten komplett aufbauen. Scheint die Sonne mit voller Kraft, erreichen die ausrollbaren Solarzellen eine maximale Kapazität von 18 Kilowatt. Laut Hingley reicht das, um pro Tag 25.000 Liter Wasser zu entsalzen oder um ein Notfallkrankenhaus mit 120 Betten zu versorgen.

Aufgerollt auf einer Spule lassen sich die Solarmodule in einer großen Metallbox verstauen. Sobald der Solarteppich durch ein Auto abgerollt wurde, muss nur noch das dazugehörige Kabel mit der in der Transportbox integrierten Batterie verbunden werden. Die Idee hinter Rollarry ist, dass die bisher viel verwendeten Dieselgeneratoren durch sauberen Sonnenstrom ersetzt werden können. Oftmals musste die Stromversorgung mithilfe von Generatoren sichergestellt werden, wenn keine geregelte Stromversorgung existierte. Der aufwendige und kostenintensive Transport des Dieselkraftstoffs wird damit überflüssig.

Potentieller Hauptabnehmer ist das US-Militär

Hingley ist mit seiner Firma Renovagen bereits in Verhandlung mit dem US-amerikanischen Militär. Die Solarteppiche können vor allem in schwer zugängliche Regionen in Asien, Südamerika und Afrika verwendet werden. Laut dem britischen Hersteller verbrennt das Militär in diesen Regionen jedes Jahr Diesel im Wert von mehreren Milliarden Dollar. Dementsprechend groß ist das Potential zur Kosteneinsparung und CO2-Reduktion.

Neben dem Vorteil, dass Rollarry keinen regelmäßigen Kraftstoffnachschub braucht, spielen auch sicherheitsrelevante Aspekte für das Militär eine Rolle. Mit Diesel beladene Transporter seien laut dem Erfinder einem deutlich höheren Angriffsrisiko ausgesetzt, als Transporter mit Solarzellen. Problematisch ist allerdings, dass im Notfall auch bei schlechtem Wetter die Stromproduktion aufrechterhalten werden muss. Daher möchte Hingley auch eine Hybridlösung anbieten, die Solar- und Dieselstrom miteinander kombiniert. Auf der Plattform crowdcube läuft noch bis Anfang April eine Crowdfunding-Kampagne von Renovagen. jk


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