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Mega-Solaranlage geplantSaudi-Arabien will solar werden und mehr Öl exportieren

Energie aus der Sonne war im Ölexportland Saudi-Arabien bislang kaum ein Thema: Das soll sich mit dem Bau einer gigantischen Solaranlage nun ändern. (Foto: Pixabay, Gemeinfrei)

Der Golfstaat will seine Wirtschaft für die Zukunft sichern und plant eine riesige Solaranlage im eigenen Land, um auch in Zukunft energieunabhängig zu bleiben. Finanziert werden soll die solare Energiezukunft vor allem mit steigenden Ölexporten.

05.04.2018 – Saudi-Arabien will sich für die Zukunft unabhängig vom Öl machen – und weniger Öl im eigenen Land verbrennen. Kronprinz und Vizepremier Mohammed bin Salman hat laut der Nachrichtenagentur Bloomberg vergangene Woche eine Vereinbarung mit dem japanischen Unternehmer Masayoshi Son, Chef des Technikkonzerns Softbank, unterzeichnet, bis 2030 die bislang größte Solarenergieanlage der Welt zu bauen, mit einer gigantischen Gesamtkapazität von 200 Gigawatt. Geplante Fertigstellung der Anlage ist 2030.

Damit würde sich Saudi-Arabiens Stromerzeugungskapazität enorm steigern. Solarenergie spielt in dem Golfstaat bislang eine untergeordnete Rolle. Rund zwei Drittel der Stromerzeugung kommen aus Gaskraftwerken, der Rest aus Öl. Der Bau einer solchen Anlage würde die Wirtschaft noch einmal richtig ankurbeln: 100.000 Jobs hält der japanische Unternehmer für möglich, enorme Stromkosten könnten eingespart werden. Die Finanzierung des Projekts mit geschätzten 200 Milliarden Dollar könnte durch Ölexporte getragen werden – das dann verstärkt ins Ausland verkauft werden soll: Für den Klimaschutz also vorerst ein Nullsummenspiel.

Gleichzeitiger Einstieg in die Atomenergie

Die Riesen-Solaranlage ist Teil des langfristigen Plans des Golfstaates, um sich vom Öl unabhängig zu machen. Das Land hat laut Bloomberg eine steigende Energienachfrage, bis zu neun Prozent jährlich. Nur auf Solarenergie wollen sich die Saudis daher auch nicht verlassen. Zur Strategie zählt auch der massive Ausbau der Atomkraft: In den kommenden 20 Jahren sollen bis zu 16 Kernkraftwerke gebaut werden. Der japanische Unternehmer Son verfolgt allerdings seit der Reaktorkatastrophe von Fukushima in seinen bisherigen Projekten – vor allem im asiatischen Raum – mit dem Ausbau Erneuerbarer Energien eine Energieversorgung ohne Atomenergie. Damit ist er bei dieser Kooperation offensichtlich an der falschen Adresse.

Moderne Megalopolis am Roten Meer geplant

Auch auf der anderen Seite des Roten Meeres, in Ägypten, denkt man über die Zukunft der Energieversorgung nach. Mit einer Gesamtleistung von rund 1,5 Gigawatt wird derzeit im Benban Solar Power Park rund 650 Kilometer südlich der ägyptischen Hauptstadt Kairo ein großes Solarkraftwerk geplant. Bis 2020 will Ägypten rund 20 Prozent seiner installierten Energieleistung aus Erneuerbaren Energien gewinnen.

Saudi-Arabiens Kronprinz Mohammed bin Salman strebt im Rahmen der Zukunftsplanung auch eine Kooperation mit Ägypten an – er möchte den Bau der geplanten Zukunftsstadt Neomam Roten Meer auf das Nachbarland Ägypten ausweiten; Neom ist Teil des umfassenden Wirtschaftsumbaus im Projekt Vision 2030 des Königreichs am Golf. Geplant ist eine automatisierte Stadt, die Energie- und Wassergewinnung optimieren und die gesamte Wirtschaft Saudi-Arabiens breiter aufstellen soll. na

 


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