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Solarthermie rechnet sich

(Foto:  Claus Ableiter auf Wikimedia / CC BY-SA 3.0)

03.08.2015 – Das neue Marktanreizprogramm (MAP) für Hausheizungen mit Erneuerbarer Energie gibt es bereits seit 1. April 2015, schon werden erste Ergebnisse sichtbar. Saniert man bspw. ein Gebäude auf den KfW-55-Standard, sind die Jahreskosten einer Solarthermie-Anlage, die 60 Prozent der Heizwärme liefert, niedriger als bei einer reinen Erdgasheizung. Außerdem lässt sich der ohnehin geringe Primärenergieverbrauch pro Quadratmeter eines KfW-55-Hauses noch einmal halbieren, wenn eine solche kostenoptimale Solarthermie-Anlage installiert wird.

Im Workshop HeizSolar des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme (ISE) wurde festgestellt, dass es durch die MAP-Förderung sogar billiger sei, die solare Deckung auf 70 oder 80 Prozent zu erhöhen, als eine kleine Solaranlage zu wählen, die nur 30 Prozent schafft. Das geht aus den vorläufigen Ergebnissen des Projektes hervor, in dem seit 2011 neun sogenannte Sonnenhäuser wärmetechnisch vermessen und optimiert wurden. Diese Berechnungen gelten zunächst für ein durchschnittliches Einfamilienhaus. Noch günstiger funktioniere das alles bei Mehrfamilienhäusern, von denen die Forscher ebenfalls drei Exemplare untersucht haben.

Um in einem Bestandsgebäude einen solarthermischen Deckungsgrad von 50 Prozent und damit die spezielle Sonnenhaus-MAP-Förderung zu erreichen, kann man laut Studie sogar in vielen Fällen die alten Heizkörper beibehalten – vorausgesetzt, man erreicht mittels Wärmedämmung einen KfW-55-Standard. Doch selbst wenn man nur auf KfW-70 dämmt, sei nicht immer eine Fußbodenheizung nötig. Es können reichen, so die Studie, effiziente Radiatoren einzubauen. Voraussetzung sei dann aber die Verwendung von besonders leistungsfähigen Vakuum-Röhrenkollektoren. Deren Leistungsvorsprung könnte man aber auch nutzen, um in einem Einfamilienhaus 50 Prozent solare Deckung mit nur zwei Kubikmeter Speichervolumen zu erreichen. Ein Wärmespeicher dieser Größe passt meist auch nachträglich in ein vorhandenes Gebäude und muss nicht zwangsläufig im Keller stehen.

Neben der klassischen Variante „Sonnenhaus-Standard“ mit einer großen Solarwärmeanlage und einem Holzofen oder -kessel für die Nachheizung hat das Sonnenhaus-Institut im vergangenen Jahr vier neue Kategorien eingeführt: Sonnenhaus Plus, Autark und Fossil sowie Sonnenhaus im Bestand. Ein „Sonnenhaus Plus“ hat zusätzlich zur großen solarthermischen Anlage eine Photovoltaikanlage und kann so eine positive Primärenergie-Jahresbilanz aufweisen. Ein „Sonnenhaus Autark“ kann sich dank einer großen Solarwärme- und Solarstromanlage sowie eines Wärme- und Stromspeichers unabhängig von externen Lieferanten mit Energie versorgen. Beim „Sonnenhaus Fossil“ kann mit einer Gasbrennwertheizung oder einer Wärmepumpe mit Strom aus dem Netz nachgeheizt werden. Der spezifische Primärenergiebedarf darf hier bis zu 30 kWh/m²a betragen. Mit den neuen Kategorien will vor allem man den Entwicklungen im Markt Rechnung tragen und gerade im Bestandsbau das Spektrum an Möglichkeiten erweitern. na


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