Solarmodule: Aus alt macht neu
Ausrangierte Solarmodule retten und als Balkonkraftwerke wiederaufbereiten – das macht das Erneuerbare-Energien-Startup Panelretter. Zusammen mit dem Öko-Energieversorger naturstrom könnten die Steckersolargeräte nun noch schneller unter die Leute kommen.
06.12.2024 – Wie viele Produkte werden auch einige Solarmodule in der Lieferkette beschädigt – und landen auf dem Müll. Das muss auch anders gehen, findet das Startup Panelretter.
„Jedes Jahr werden tausende Solarmodule entsorgt, obwohl sie noch voll funktionstüchtig sind“, erklärt Tillmann Durth, der Panelretter 2023 mit seinem Studienfreund Christoph Kirschner gründete. „Wir haben uns zur Aufgabe gemacht, diesen Solarpanelen als Balkonkraftwerken ein neues Leben zu schenken, sodass sie ihre volle Lebensdauer lang das tun können, wofür sie produziert wurden: sauberen Strom erzeugen.“
Funktionstüchtigen Modulen ein zweites Leben schenken
Solarpaneele werden am häufigsten aufgrund optischer Mängel aussortiert. Auch beim Repowering älterer Solarparks fallen regelmäßig große Mengen Paneele an, die vielleicht durchaus noch leistungsfähig sind. So kann es passieren, dass ganze Lieferpaletten eigentlich funktionstüchtiger Paneele ohne weitere technische Prüfung weggeworfen werden. Panelretter testen derartige Solarmodule, arbeitet sie gegebenenfalls auf, ergänzt sie um Wechselrichter und verkaufen sie als Steckersolargeräte weiter.
„Mittelfristig muss sich ein zweiter Markt für Solarpaneele etablieren, wie es ihn für wiederaufbereitete Handys und Notebooks bereits gibt“, zeigt sich Durth überzeugt. „Gerade angesichts der wachsenden Zahl von Repowering-Projekten ist es ökonomisch und vor allem ökologisch unverzichtbar, die nötigen Strukturen hierfür zu schaffen.“
Aus alt mach grün
Das Startup kooperiert seit diesem Monat mit dem Öko-Energieversorger naturstrom, um ihre Balkonkraftwerke einem noch breiteren Publikum zu präsentieren. Der Öko-Energieversorger bietet die Komplettsets von Panelretter über seine Website an, die eigenen Kund:innen erhalten beim Kauf zudem 10 Prozent Rabatt.
„Mit Balkonkraftwerken holen Kund:innen die Erneuerbaren direkt zu sich nach Hause und erzeugen selbst günstigen Solarstrom“, freut sich Oliver Hummel, Vorstandsvorsitzender der naturstrom AG. „Das ist an sich schon eine hervorragende Idee. Dass die Panelretter es zusätzlich auch noch schaffen, Elektroschrott zu vermeiden, indem sie hochwertige ältere Module aufbereiten, finden wir klasse.“ jb/Finn Rohrbeck