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Öffentliche Nettostromerzeugung 2025Europas Solarenergie so stark wie nie

Photovoltaik
Starke Solarenergie im ersten Halbjahr 2025 (Bild: Getty Images / Unsplash+ Lizenz).

Das erste Halbjahr 2025 brachte neue Rekorde für die Solarenergieerzeugung in Deutschland und Europa. Die schwächelnde Windenergie führte insgesamt allerdings zu einem leichten Rückgang des Erneuerbaren Anteils am Strommix.

07.07.2025 – In Deutschland wie in vielen europäischen Ländern brach die Solarstromerzeugung in der ersten Jahreshälfte 2025 wieder Rekorde. Die Windenergie fiel im selben Zeitraum etwas schwächer aus, zeigen die Halbjahresdaten zur öffentlichen Nettostromerzeugung des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE, ausgewertet durch die Datenplattform energy-charts.info. Die öffentliche Nettostromerzeugung bezeichnet den Strommix aus der heimischen Steckdose.

30 Prozent mehr Solarstrom

Photovoltaikanlagen erzeugten in diesem Jahr ein Allzeithoch und speisten 40 Terawattstunden (TWh) ins deutsche Netz ein. Das sind rund 30 Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2024.

Der gestiegene Solarstromanteil konnte die schwächelnde Windenergie in der ersten Jahreshälfte allerdings nicht ausgleichen. Mit 60,9 Prozent lag der Anteil erneuerbaren Stroms an der öffentlichen Nettostromerzeugung in Deutschland leicht unter dem Anteil im ersten Halbjahr 2024 von 65,1 Prozent.

Trotz einem leichten Rückgang blieb die Windenergie mit 60,3 TWh die stärkste Stromquelle in Deutschland. Das entspricht einem Anteil am Strommix von 31,6 Prozent und einem Rückgang im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um etwa 6 Prozent.

Wie in Deutschland, so in Europa

Ähnlich sieht es auch im Rest von Europa aus. Die im Vorjahresvergleich schwächere Windenergie ließ die öffentliche Stromerzeugung aus Sonne und Wind insgesamt von 358,1 TWh im ersten Halbjahr 2024 auf 344,4 TWh im ersten Halbjahr 2025 sinken.

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Leonhard Probst Wissenschaftler in der Gruppe Energiesysteme und Energiewirtschaft am Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE (Foto: Florian Forsbach)

Die Solarenergie zeigte sich hingegen auch im Rest von Europa stärker als im Vorjahreszeitraum. In Frankreich steuerten Solaranlagen 15,1 TWh Strom bei, in Belgien 5,6 TWh, in Dänemark 2,3 TWh; und in Polen 10,3 TWh.

Erneuerbarer Strom fließt durch Europa

Deutschland importierte im ersten Halbjahr 2025 im Saldo 7,7 TWh Strom und damit 1,5 THW weniger als im Vorjahreszeitraum. Importiert wurde vor allem Erneuerbarer Strom aus Wind- und Wasserkraft aus Skandinavien, der günstiger was als deutscher Kohle- und Gasstrom. Auch aus Frankreich, der Schweiz, Belgien und den Niederlanden wurde importiert. Deutsche Stromexporte flossen wiederum vor allem nach Österreich, Tschechien, Luxemburg und Polen.

Der Stromhandel im europäischen Binnenmarkt nimmt seit Jahren zu, denn besonders Erneuerbare Energien, die oft viel Strom auf einmal produzieren, können so effektiv genutzt werden. Die Stromversorgung wird so resilienter und günstiger. Akteure, die über Export und Import entscheiden, gibt es derweil nicht. Eine gesamteuropäische Optimierung errechnet Stromflüsse zwischen den Ländern mit dem Ziel, möglichst viele günstige Kraftwerke einzusetzen und die Gesamtwohlfahrt zu maximieren.

Strompreise in Deutschland stabil

Neukunden zahlten im Juni 2025 im Durchschnitt 27 Cent pro Kilowattstunde. Damit liegt der Preis auf einem ähnlichen Niveau wie vor vier Jahren. Die Erdgaspreise lagen über dem Vorjahresniveau. Gleichzeitig stiegen die Kosten für CO2-Emmissionszertifikate um 11 Prozent um Vergleich mit dem ersten Halbjahr 2024.  jb

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