Photovoltaik-Freiflächenanlagen: Hecken, Schafe und Solarmodule
Wo bald Schafe unter Modulen weiden: Im Landkreis Märkisch Oderland errichtet die naturstrom-Gruppe ihre größte Photovoltaik-Freiflächenanlage mit einer Gesamtleistung von 70 Megawatt und setzt dabei weiterhin auf naturverträgliche Solarparks.
07.08.2024 – In Brandenburg wird ein neuer Solarpark gebaut. Mit 70 Megawatt peak installierter Leistung ist die Freiflächenanlage in Zeschdorf-Petershagen im Märkischen Oderland die größte ihrer Art im Portfolio des Ökoenergieversorgers, der schon über 350 Erneuerbare Energien Anlagen realisiert hat.
Die Solarmodule erstrecken sich auf rund 73 Hektar und erzeugen voraussichtlich 73 Millionen Kilowattstunden sauberen Strom pro Jahr. Das entspreche dem Jahresbedarf von über 22.000 durchschnittlichen Dreipersonen-Haushalten, so naturstrom. Baubeginn war der vergangene Mai, im Dezember sollen alle Arbeiten abgeschlossen sein.
Solar auf freier Fläche naturverträglich gestalten
Eine Freiflächenanlage erfordert eine besondere Balance zwischen Umwelt- und Biodiversitätsschutz und erneuerbarer, klimaneutraler Stromerzeugung. PV-Freiflächenanlagen stehen nicht selten in der Kritik, weil sie Flächen verbrauchen. Ein knappes Gut, das auch anderweitig genutzt werden könnte.
Tatsächlich können Freiflächenanlagen jedoch auch der Umwelt nutzen. Die Module spenden Schatten und der Boden darunter bekommt Zeit, sich – wie in diesem Fall – von landwirtschaftlicher Nutzung zu erholen. Mit biodiversitätsfördernden Maßnahmen kann eine Freiflächenanlage zum Biotop werden, in dem sich Insekten tummeln und auf dem Schafe weiden. Auch in Zeschdorf-Petershagen wurden Maßnahmen umgesetzt, um die Umweltverträglichkeit des Parks sicherzustellen. So wurden Grünstreifen, Blühwiesen und Hecken angelegt, Schafbeweidung unter den Modulen ist geplant.
naturstrom ist Mitunterzeichner der Selbstverpflichtung Gute Planung und setzt auch in seinen anderen Parks auf einen höheren ökologischen Standard als vom Gesetz vorgegeben. „Auf diese Weise fördern wir die lokale Biodiversität und zeigen, wie naturverträglich der Ausbau der Erneuerbaren gelingen kann“, sagt Thomas Banning, Geschäftsführer der NaturEnergy, der auf grüne Energieerzeugung spezialisierten Unternehmenstochter der naturstrom AG.
Den Weg für den Strom räumen
Im vergangenen Jahr errichtete der Ökoenergieversorger zudem ein Umspannwerk im neun Kilometer entfernten Ort Biesen. Umspannwerke werden fast immer notwendig, wenn mehr als 20 KW Leistung eingespeist werden sollen. Die Kabeltrasse zur Einspeisung ist fast fertig und der Netzbetreiber plant, den Anschluss im Herbst vorzunehmen. jb