Gebäudeintegrierte Photovoltaik: Neandertaler trifft Solarenergie

Im Zuge einer Sanierung wurden in die neue Glasfassade des Neanderthal Museums Photovoltaik-Module integriert. So nutzt das Museum nun eigenen Solarstrom für den Betrieb und spart kombiniert mit einer optimierten Wärmedämmung viel Energie.
04.02.2025 – Die Kubatur des Neanderthal Museums bei Mettmann am weltberühmten Fundort des Neandertalers besticht durch seine moderne Architektur – mit einer längsovalen, geschlossenen Betonstruktur und der geschwungenen Glasfassade. Besucher können hier die Ur- und Frühgeschichte der Menschheit erleben – in Zukunft mit Solarstrom aus der Fassade.
Zukunft gestalten, Vergangenheit bewahren
Baujahr des Museums war 1996. Das Gebäude ist also schon in die Jahre gekommen, eine Sanierung stand ohnehin dringend an. Im Rahmen der umfassenden Sanierung wurde die Glasfassade nun komplett erneuert – unter Bewahrung der ursprünglichen Optik und Geometrie. Das matt-grünliche Fassadenglas beeindruckt nicht nur durch seine ästhetische Qualität – sondern auch durch die Integration von Photovoltaik-Modulen an der Südseite.
Tradition und Fortschritt kombiniert
Das sanierte Neanderthal Museum elektrisiert nun buchstäblich: Glasintegrierte PV-Module erzeugen Solarstrom für das Gebäude und seine zahlreichen Besucher. Verbaut wurden 735 Glaselemente, davon 248 mit glasintegrierten Photovoltaik-Modulen. Die Technologie verbindet Nachhaltigkeit mit Kultur und soll ein starkes Zeichen für die Verknüpfung von Tradition und Fortschritt setzen, so die Museumsleitung. Zusätzlich wurden Sanierungsmaßnahmen am Dach und den Oberlichtern vorgenommen, um die architektonische Qualität des Gebäudes langfristig zu sichern.
Energiewende im Neandertal
Es werde ein solarer Ertrag aus der PV-Fassade von 30.000 kWh/a (Kilowattstunden pro Jahr) erwartet, berichtet die Museumsleitung – das entspreche einem Drittel des Stromverbrauchs des Hauses. Auch die Wärmedämmung des Gebäudes wurde im Zuge der Sanierung optimiert. Ziel war es u. a., den Energiebedarf des Museums deutlich zu reduzieren und mit eigenem Ökostrom zu versorgen.
Der Solarstrom kann im Museum direkt verbraucht werden – denn der Betrieb findet tagsüber statt. Ein Batteriespeicher sei daher nicht notwendig. Aufs Jahr gesehen würden in Zukunft 75 Prozent des erzeugten Stromes direkt verbraucht, der Rest soll ins Netz der Stadtwerke eingespeist werden.