Flexibilisierung des Stromsystems: Solarenergie kann Netze stabilisieren, wenn man sie lässt

SolarPower Europe ruft zusammen mit anderen Verbänden die Behörden dazu auf, als Lehre aus dem Stromausfall auf der Iberischen Halbinsel die Nutzung des Potenzials der Photovoltaik zur Spannungsregelung zu ermöglichen.
27.06.2025 – „Um es klar zu sagen: Die Photovoltaik war nicht die Ursache für den Stromausfall“, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung von UNEF (Spanish Solar PV Association), APREN (Portuguese Association Of Renewable Energy), SolarPower Europe, dem Global Solar Council, Global Renewables Alliance.
Die Untersuchung der spanischen Regierung habe bestätigt, dass die Steuerung eines Stromnetzes eine komplexe und vielschichtige Aufgabe ist, die von großer gesellschaftlicher Bedeutung sei. „Der Stromausfall auf der Iberischen Halbinsel muss uns eine Lehre sein. Solarenergie verfügt bereits über die Kapazität zur Spannungsregelung, doch die Vorschriften erlaubten deren Einsatz nicht“, unterstreichen die Verbände.
Umso wichtiger seien beschleunigte Investitionen in die Netzstabilität und Systemflexibilität – insbesondere durch netzbildende Wechselrichter und Batteriespeicher. Diese Technologien seien bereits verfügbar und von entscheidender Bedeutung für die Aufrechterhaltung stabiler Spannungsniveaus, das Management von Schwankungen und die Gewährleistung der Energieversorgungssicherheit aus Erneuerbaren Energien.
Spaniens Speichermarkt soll schnell wachsen
Im vergangenen Jahr lag Spanien mit weniger als 250 MWh an neu installierten Batterien auf Platz 14 in Europa, verglichen mit 9 GW an neuen Solaranlagen, stellen die Verbände fest. Fast alle neuen Installationen waren kleinere Batterien, nicht auf Versorgungsniveau. Bereits vor dem Stromausfall habe der spanische Markt auf diesen klaren Bedarf an mehr Batteriespeichern und Flexibilität reagiert. Dank der Wiederbelebung des Segments der Batteriespeicher für Versorgungsunternehmen werde Spanien bis 2025 voraussichtlich zu einem der fünf größten europäischen Märkte für Batteriespeicher aufsteigen. „Nun ist es Aufgabe der Behörden, dafür zu sorgen, dass die Branche diese Erwartungen erfüllen kann“, fordern die Verbände.
Solarenergie ist günstigste Energiequelle
Solarenergie sei die am schnellsten wachsende Energietechnologie, die es je gab. Solarenergie sei in den meisten Teilen der Welt die günstigste Energiequelle und biete der europäischen und globalen Industrie, die mit strukturell hohen Energiekosten konfrontiert ist, eine Lebensader. „Solarenergie kann nicht einfach abgeschaltet werden und trägt somit von Natur aus zu unserer Energiesicherheit bei. Laut der Internationalen Energieagentur wird Solarenergie bis 2033 die weltweit größte Stromquelle sein. Solarenergie, Erneuerbare Energien und Elektrifizierung sind nach wie vor der Weg in die Zukunft für Europa und die Welt“, unterstreichen die Verbände in der gemeinsamen Erklärung. hcn