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Leitfaden Gemeinschaftliche GebäudeversorgungSolarstrom vom Dach für mehrere Wohnparteien

PV-Anlage auf Flachdach
Mieterstromprojekte waren kompliziert und deshalb wenig attraktiv. Das Geschäftsmodell der gemeinschaftlichen Gebäudeversorgung könnte den Weg in die Breite schaffen. (Foto: naturstrom AG)

Mit dem Solarpaket1 wurde im letzten Jahr die gemeinschaftlichen Gebäudeversorgung auf den Weg gebracht. BSW-Solar und GdW erläutern das Geschäftsmodell in einem umfangreichen Leitfaden für Wohnungsunternehmen und Photovoltaik-Projektierer.

06.03.2025 – Mit der gemeinschaftlichen Gebäudeversorgung hat die Ampelkoalition im letzten Jahr einen Weg geebnet, auch Bewohnern von Mehrfamilienhäusern die Nutzung von Photovoltaikstrom vom Dach zu ermöglichen. Für Immobilieneigentümer wird vieles einfacher als beim Mieterstrommodell, das nie wirklich Breitenwirkung entfaltet hat. Entscheidender Vorteil der gemeinschaftlichen Gebäudeversorgung: der Anlagenbetreiber kann die Mieter und Mieterinnen oder auch Wohnungseigentümer mit Solarstrom versorgen, ohne ihnen auch die Lieferung von Reststrommengen anbieten zu müssen.

In einem gemeinsamen Leitfaden haben Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) und der Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW) nun alles Wissenswerte rund um die gemeinschaftliche Gebäudeversorgung übersichtlich zusammengetragen. Neben den rechtlichen Grundlagen gibt es Kapitel zu Messkonzepten, vertraglichen Eckpunkten, zu den Pflichten des Anlagenbetreibers sowie Kalkulationsbeispiele. Sehr ausführlich werden die Aufteilungsschlüssel vorgestellt und diskutiert. Die Aufteilungsschlüssel sind mögliche Muster, nach denen den Mieterinnen und Mietern ein anteiliger Solarstromverbrauch zugerechnet wird. Da in einigen Fällen auch nach wie vor das Mieterstrommodell sinnvoll sein kann, wird ein Vergleich beider Modelle vorgestellt. Das Vertragsmuster wird ausführlich erläutert.

Der Leitfaden kann beim BSW-Solar kostenfrei heruntergeladen werden.

Eigentümer und Bewohner haben großes Interesse an Solarstrom vom Dach

Das Interesse für Solarstrom vom Dach ist groß, sowohl bei den Bewohnern von Mehrfamilienhäusern als auch auf Eigentümerseite. Acht von zehn Wohnungsunternehmen haben Pläne für den Bau von Solarstromanlagen auf Dächern von vermieteten Gebäuden (44 Prozent) oder zumindest grundsätzlich Interesse daran (38 Prozent), Mieter mit selbst erzeugtem Solarstrom zu versorgen. So lautet das Ergebnis einer Umfrage des BSW-Solar und des GdW unter mehr als 350 Mitgliedsunternehmen des GdW und dessen Regionalverbänden.

Und auch bei Mietern und Mieterinnen kommt die Idee gut an: Eine klare Mehrheit von ihnen (59 Prozent) würde es begrüßen, sauberen und günstigen Solarstrom vom Dach des Wohngebäudes zu beziehen. Dies wiederum ergab eine repräsentative Yougov-Befragung im Auftrag des BSW-Solar unter 1.056 Mieter:innen.

Anders als auf Eigenheimen, Gewerbedächern und Freiflächen blieben Solaranlagen auf den Dächern deutscher Mehrfamilienhäuser bislang eher eine Ausnahme. Mieterinnen und Mieter konnten bestenfalls mittels kleiner „Balkonkraftwerke“ oder Mieterstrom-Modellen, die sich meist nur in größeren Mehrfamilienhäusern wirtschaftlich darstellen lassen, in sehr begrenztem Umfang von vor Ort erzeugtem preiswerten Solarstrom profitieren. Bei den befragten Wohnungsunternehmen, die bereits Solaranlagen installiert haben, sind im Durchschnitt erst 15 Prozent der Wohngebäude mit Photovoltaikdachanlagen ausgestattet. Von den insgesamt bis zu 75 Gigawatt an technischem Potential an Photovoltaik-Leistung auf vermieteten Wohngebäuden wurden bislang nur ein Bruchteil erschlossen. pf

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