TOP-THEMA
Europa






BürgerenergiewendeÜber eine Million Balkonsolarkraftwerke in Betrieb

Solarmodul vor einem Balkongeländer
Nachhaltiger geht’s nicht: Beim Erneuerbare-Energien-Startup Panelretter werden ausrangierte Solarmodule als Balkonkraftwerke wiederaufbereitet. (Foto: Panelretter)

Noch im Juni dürfte bei der Bundesnetzagentur die Marke von einer Million registrierten Steckersolargeräten erreicht werden – so die Schätzung des Bundesverbands Solarwirtschaft auf Basis von BNetzA-Daten. Ein Verdienst der letzten Bundesregierung.

12.06.2025 – In Deutschland sind immer mehr Steckersolargeräte in Betrieb und ein Ende des Solarbooms auf Balkonien ist nicht in Sicht, berichtet der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW): Der Verband geht davon aus, dass die Millionen-Marke inzwischen überschritten wurde, da zahlreiche Nachmeldungen erfahrungsgemäß erst mit einigen Wochen Zeitverzug bei der BNetzA eingehen.

Laut einer repräsentativen YouGov-Bevölkerungs-Umfrage im Auftrag des BSW von Ende 2024 planen in diesem Jahr acht Prozent der Befragten die Anschaffung eines Steckersolargerätes. Weitere neun Prozent können sich dies zu einem späteren Zeitpunkt vorstellen. Allein zwischen Jahresbeginn und Ende April 2025 wurden rund 135.000 neue Geräte in Betrieb genommen – ein Plus von 36 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die Leistung der in diesem Zeitraum neu installierten „Balkonkraftwerke“ stieg sogar um rund 75 Prozent.

Mehr zum Thema

Das Panelretter-Duo beim Startup-Pitch beim BEE-Sommerfest
Solarmodule

Aus alt macht neu

Ausrangierte Solarmodule retten und als Balkonkraftwerke wiederaufbereiten – das macht das Erneuerbare-Energien-Startup Panelretter. Zusammen mit dem Öko-Energieversorger naturstrom könnten die Steckersolargeräte nun noch schneller unter die Leute kommen.

Steckersolargeräte seien vor allem für Mieter und Wohnungseigentümer in Mehrfamilienhäusern eine sinnvolle und niederschwellige Möglichkeit, einen Teil ihres Strombedarfs kostengünstig selbst zu decken und damit ihre Stromrechnung spürbar zu entlasten, so der BSW. Die Investition in ein Steckersolargerät amortisiert sich in der Regel schon innerhalb weniger Jahre. Die Bundesregierung hatte in den letzten Jahren die Nutzung von Steckersolargeräten deutlich vereinfacht, unter anderem mittels einer Erlaubnispflicht durch Vermieter und Wohnungseigentümer.

„Nachdem Solardächer in Eigenheimsiedlungen längst Standard sind, wird der Solarboom auf Balkonien nun zunehmend auch das Bild der Innenstädte prägen. Immer breitere Bevölkerungsschichten profitieren von der solaren Energiewende“, sagt BSW-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig.

Mehr zum Thema

Solarmodule in der Wiese eines Gartens aufgestellt
Wegweisende Entscheidung

Urteil zu Steckersolargeräten im Kleingarten

Vereine dürfen den Betrieb von Balkonkraftwerken in Gärten nicht ohne triftige Gründe verbieten. Mit diesem Urteil entschied das Landgericht Dessau-Roßlau einen Streit um eine Mini-PV-Anlage in einem Garten in Lutherstadt Wittenberg.

Verbraucher-Hinweise des BSW

Steckersolargeräte unterscheiden sich von klassischen Photovoltaikanlagen insbesondere dadurch, dass die Leistung der Solarmodule und die Anschlussleistung des Wechselrichters (AC-Leistung) so begrenzt ist, dass eine Gefährdung der vorhandenen Elektroinstallation und damit ihrer Betreiber praktisch auszuschließen ist. Die Modulleistung eines Steckersolargeräts darf maximal 2.000 Watt und die Anschlussleistung nach VDE-Normenentwurf maximal 800 Watt Wechselstromleistung betragen.

Eine Registrierung im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur ist innerhalb eines Monats Pflicht. Nur Geräte ohne Batteriespeicher gelten als Steckersolargeräte. Systeme mit Speicher müssen hingegen zurzeit noch von einer Elektrofachkraft installiert und zusätzlich auch beim Netzbetreiber angemeldet werden. na

Neuen Kommentar schreiben


Name: *
E-Mail: *
(wird nicht veröffentlicht)
Nicht ausfüllen!


Kommentar: *

max 2.000 Zeichen