TOP-THEMA
COP30








BloombergNEF – Speichermarkt-Prognose23 Prozent Wachstum bei Energiespeichern in 2025 erwartet

Blick auf ein grünes Feld mit Windanlagen und Solaranlagen
Flexibles Stromsystem der Zukunft: Erneuerbare Energie erzeugen und speichern (Foto: Benoît Deschasaux Für Unsplash+)

Der weltweite Markt für Energiespeicher wird laut einem aktuellen Bericht von BloombergNEF (BNEF) auch in den kommenden Jahren weiter kräftig zulegen – wobei insbesondere Großspeicher den Ton angeben.

27.10.2025 – BNEF prognostiziert, dass der weltweite Zubau von Energiespeichern im Jahr 2025 - ohne Pumpspeicher - 92 Gigawatt (GW) beziehungsweise 247 Gigawattstunden (GWh) erreichen wird. Dies entspricht einem Anstieg um 23 Prozent im Vergleich zu 2024 und spiegelt das starke Wachstum sowohl in etablierten als auch in aufstrebenden Märkten wider.

Während China und die USA weiterhin führend sind, beschleunigen auch Länder wie Deutschland, das Vereinigte Königreich, Australien, Kanada, Saudi-Arabien sowie Regionen wie Subsahara-Afrika Speicherausbau in diesem und im nächsten Jahr. Für 2026 erwartet BNEF, dass die weltweiten Installationen auf 123 GW beziehungsweise 360 GWh steigen werden, was einem Plus von 33 Prozent entspricht.

Mehr zum Thema

Solarpark mit großen Containern (in denen Energiespeicher sind)
Flexibles Stromsystem

Kritik an Speicher-Lücke im Versorgungssicherheitsbericht

Die Bundesnetzagentur betont die Bedeutung eines schnellen Ausbaus der Solar- und Windenergie für die Versorgungssicherheit. Doch die Potenziale von Batteriespeichern werden im Bericht nicht hinreichend berücksichtigt, kritisiert die Solarbranche.

6,9 Terrawattstunden neue Kapazität bis 2035

Zwischen 2025 und 2035 werden sich die globalen Installationen von Energiespeichern voraussichtlich um 1,9 Terrawatt (TW) beziehungsweise 6,9 Terrawattstunden (TWh) erhöhen, zusätzlich zu 8,7 TW neuer Solar- und 2,0 TW neuer Windkraftkapazität. In China und den USA dürften jüngste politische Veränderungen das Tempo neuer Solar- und Windprojekte zwar verlangsamen. Der Ausbau der Speicher wird jedoch voraussichtlich weiterhin stark bleiben, da sich die Marktteilnehmer auf die veränderten Rahmenbedingungen einstellen.

Gegen Ende der 2020er Jahre werden Märkte wie Indien, Südostasien, Italien und Lateinamerika ihre Ausbauaktivitäten verstärken. Bis Ende 2035 rechnet BNEF mit einer kumulierten Speicherkapazität von 2,0 TW beziehungsweise 7,3 TWh – das entspricht dem Zwölffachen der 2024 installierten Gesamtkapazität.

Großprojekte und Langzeitspeicher im Trend

Großprojekte werden im Jahr 2025 voraussichtlich 84 Prozent des jährlichen Zubaus ausmachen. Bis 2028 dominieren Kurzzeitspeicher – insbesondere Projekte mit weniger als sechs Stunden Kapazität – rund 80 Prozent der gesamten Installationen.

Gegen Ende des Jahrzehnts wird der Anteil von Langzeitspeichern (mehr als sechs Stunden) allmählich steigen, da der Ausbau in Märkten wie Australien, den USA, Kanada, dem Vereinigten Königreich, Japan, Südkorea und Italien zunimmt. Lithium-Ionen-Batteriesysteme werden in diesen Regionen mittlerweile auch für sechs- bis achtstündige Projekte eingesetzt, sodass sie direkt mit anderen aufkommenden Langzeitspeichertechnologien konkurrieren.

Mehr zum Thema

Luftaufnahme mehrere Reihen von weißen Containern, die als Batteriespeicher dienen
Netzkosten und Netzausbau

Großbatterien mindern Redispatch-Kosten

Die Annahme, Großbatterien lassen Netzkosten steigen, wird in einer Studie widerlegt. Schon heute vermindern sie Redispatch-Kosten. Doch diese Entlastung geschieht zufällig, da es keine regionalen Preise gibt. Wäre das anders, wäre der Effekt größer.

Sinkende Kosten und Preise

Lithium-Eisenphosphat (LFP) wird voraussichtlich auch im kommenden Jahrzehnt seine dominierende Marktstellung bei Batteriespeichern behaupten, angetrieben durch geringere Kosten und eine längere Zyklen-Lebensdauer, was den Druck auf Nickel-basierte Batterietechnologien weiter erhöht.

Der Marktanteil von LFP dürfte 2027 mit 93 Prozent seinen Höhepunkt erreichen und danach allmählich sinken, da ab den späten 2020er Jahren ein breiteres Technologiespektrum – einschließlich Langzeitspeicher – auf den Markt kommt. Sinkende LFP-Preise werden voraussichtlich auch das Wachstum von Natrium-Ionen-Batterien begrenzen.

EMEA überholt Amerika

Ab 2026 werden die jährlichen Installationen von Energiespeichern in Europa, dem Nahen Osten und Afrika (EMEA) voraussichtlich jene auf dem amerikanischen Kontinent übertreffen. In Europa werden etablierte Märkte wie Deutschland und das Vereinigte Königreich weiterwachsen, in Italien wird ein neues Auktionsprogramm voraussichtlich ab 2030 den Ausbau von Großspeichern antreiben.

Im Nahen Osten baut Saudi-Arabien seine Aktivitäten aus, unterstützt durch staatliche Beschaffung und sinkende Speicherkosten. In Afrika fördern steigende Batterieimporte die Marktdurchdringung. Bis 2035 wird die kumulierte Kapazität von Energiespeichern in der EMEA-Region laut BNEF voraussichtlich 516 Gigawatt beziehungsweise 1.564 Gigawattstunden (GWh) erreichen. hcn

Neuen Kommentar schreiben


Name: *
E-Mail: *
(wird nicht veröffentlicht)
Nicht ausfüllen!


Kommentar: *

max 2.000 Zeichen