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Flexibles StromsystemBatteriespeicher reduzieren Bedarf an Gaskraftwerken

vier Reihen weißer Container, die Speichermodule enthalten und in Summe einen großen Batteriespeicher bilden
Batteriespeicher helfen Netzkosten senken und reduzieren den notwendigen Neubau von fossilen Grundlastkraftwerken. Großspeicher in Bollingstedt, realisiert von Eco Stor. (Foto: ECO STOR GmbH)

Der Batteriehersteller Eco Stor hat vorgerechnet, wie Kurzzeitspeicher in Dunkelflauten helfen, notwendige gesicherte Back-up-Leistung zu reduzieren. Besonders in frühen Phasen des Ausbaus sorgen sie für spürbar mehr Flexibilität im Stromsystem.

31.10.2025 – Batteriespeicher können die Stromversorgung in Deutschland spürbar stabilisieren – auch in den sogenannten Dunkelflauten, wenn kaum Wind weht und die Sonne nicht scheint. Diese Aussage trifft der Hersteller von Großbatterien Eco Stor in einer aktuellen Analyse. Demnach können bereits 60 Gigawatt installierte Kurzzeitspeicher mit einer Kapazität von zwei bis vier Stunden den Bedarf an gesicherter Backup-Leistung um 15 bis 20 Gigawatt reduzieren. Steigt die installierte Speicherkapazität auf 100 GW, sinkt dieser Bedarf sogar um bis zu 24 Gigawatt.

Das von Eco Stor entwickelte Modell berücksichtigt reale Wetter- und Energieerzeugungsdaten über mehrere Jahre und bildet das Zusammenspiel von Windkraft, Photovoltaik, Batteriespeichern und steuerbarer Kraftwerksleistung im deutschen Stromsystem ab. Bezugspunkt der aktuellen Simulation war das Ausbauziel der Bundesregierung für das Jahr 2030 mit entsprechend hohen Anteilen an erneuerbaren Energien. Auf dieser Grundlage wurde untersucht, wie sich unterschiedliche Speicherleistungen auf den Bedarf an gesicherter Backup-Leistung auswirken.

Weil Batteriespeicher nicht nur Leistung bereitstellen, sondern auch Energie über mehrere Stunden speichern, lässt sich ihr Beitrag auch in Gigawattstunden ausdrücken: Ein Gesamtspeichervolumen von rund 1000 Gigawattstunden – das entspricht etwa 125 Gigawatt Leistung über acht Stunden – kann die benötigte Reserveleistung sogar um 30 Gigawatt verringern.

„Wenn wir dieses Flexibilitätspotenzial ausschöpfen, können wir auf bis zu 30 Gigawatt an Backup-Kraftwerken verzichten. Das macht das Energiesystem robuster und senkt die Gesamtkosten“, sagt Georg Gallmetzer von Eco Stor.

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Kurzzeitspeicher gleichen kurzfristige Schwankungen im Stromnetz aus und dämpfen Spitzen in der Residuallast. Dadurch sinkt der Bedarf an fossilen und steuerbaren Kraftwerken erheblich. Für längere Phasen ohne Wind und Sonne braucht es weiterhin ergänzende Lösungen wie Langzeitspeicher, Stromaustausch mit Nachbarländern oder eine flexible Stromnachfrage.

Besonders deutlich wird der Nutzen von Batteriespeichern in den frühen Phasen des Ausbaus. Schon wenige installierte Kapazitäten erhöhen die Flexibilität des Stromsystems spürbar. Je stärker der Ausbau voranschreitet, desto weiter sinkt der Bedarf an fossiler Reserveleistung.

Mit der Analyse und dem frei zugänglichen Online-Tool will ECO STOR dazu beitragen, die Diskussion über die Rolle von Speichern in der Energiewende zu versachlichen. Das interaktive Modell ermöglicht es, eigene Szenarien für Photovoltaik, Windkraft, Speicher und Stromnachfrage zu simulieren und deren Einfluss auf die Residuallast anschaulich zu verfolgen.

In einer anderen Analyse hatte Eco Stor bereits dargelegt, dass Großbatterien schon heute Redispatch-Kosten senken helfen. Allerdings geschieht diese Entlastung zufällig, da es keine regionalen Preise gibt. Wäre das anders, wäre der Effekt größer. pf

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