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Flexible StromnachfrageNetzdienliches Laden senkt Strompreis und Emissionen

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Kleine, flexible Verbraucher wie E-Autos und Wärmepumpen marktdienlich einzusetzen, nutzt allen. Stromnetze werden entlastet, weniger Erneuerbare Energien abgeriegelt und Stromkoste wie Emissionen gesenkt (Bild: Aldward Castillo / Unsplash+ Lizenz).

Kleine, flexible Verbraucher wie E-Autos und Wärmepumpen können das Stromnetz entlasten und Erzeugungsspitzen Erneuerbarer Energien abfedern. Das smarte Laden lohnt sich, um sowohl die eigenen Stromkosten wie schädliche Emissionen zu senken.

21.05.2025 – Haushaltsnahe Flexibilitäten haben über die nächsten 10 Jahre das Potenzial, sowohl den Strompreis als auch Emissionen erheblich zu senken, bestätigt eine Studie von enervis energy advisors im Auftrag der Ökoenergiegenossenschaft Green Planet Energy. In der Studie wurde untersucht, wie sich der netzdienliche Einsatz flexibler Verbraucher auf Strompreis, Emissionen und die Nutzung Erneuerbarer Energien auswirkt.

Erneuerbaren Strom nutzen

Kleine, flexible Verbraucher wie E-Autos, Wärmepumpen und Heimspeicher können das Stromnetz entlasten und Erzeugungsspitzen Erneuerbarer Energien abfedern. Verglichen wurden zwei Szenarien, ein No-Flex-Szenario, in dem Wärmepumpen und Elektromobilität nicht marktdienlich betrieben werden, und ein High-Flex-Szenario, in dem sie auf Marktpreise reagieren.

Die Modellierung zeigt, dass ein flexibler Einsatz von Wärmepumpen, E-Fahrzeugen und Heimspeichern den Verbrauch netzdienlich verschiebt und Strompreise sinken lässt. Der jährliche Base-Preis würde zwischen 2025-2035 im Durchschnitt um 3,6 €/MWh und der Peak-Preis um 6,2 €/MWh reduziert. Weiterhin nehmen die Stunden mit negativen Preisen um durchschnittlich 110 h/a ab, und EE-Anlagen werden um 6 TWh weniger abgeriegelt. Erneuerbare Energien werden also rentabler, während gleichzeitig Stromkosten für Verbraucher sinken. Niedrigere Spitzenstrompreise führen zudem dazu, dass Gaskraftwerke im Jahresschnitt 1,2 TWh weniger Strom erzeugen. In den kommenden zehn Jahren könnten so 8 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden.

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“Wir müssen jetzt die Voraussetzung schaffen, damit die Millionen Wärmepumpen und E-Autos, die in den nächsten Jahren dazukommen, unser Stromsystem entlasten. Anstatt neue Erdgaskraftwerke im großen Stil zu subventionieren und damit den Strompreis zu erhöhen, senkt mehr Flexibilität die Kosten und schützt das Klima”, Carolin Dähling, Leiterin Politik und Kommunikation bei Green Planet Energy.

Smart laden

In diesem Jahr sind mehrere Änderungen in Kraft getreten, die ein solches systemdienliches Verhalten fördern sollen. Mit verbindlichem Smart-Meter-Rollout, dynamischen Tarifen und Netzentgelten sollen Anreize für Verbraucher geschaffen werden.

Denn bisher hakte es bei der Flexibilisierung. Ende 2024 waren laut Bundesnetzagentur bei lediglich 1,1 Prozent der privaten Verbraucher Smart Meter installiert, und ohne Smart-Meter können die dynamischen Tarife und damit auch Netzentgelte nicht genutzt werden. Ohnehin mussten auch Stromlieferanten noch aufholen, denn bis Ende letzten Jahres boten nur 7 Prozent von ihnen dynamische Tarife an. Die Studie zeigt, dass sich das smarte Laden lohnt, um die eigenen Stromkosten ebenso zu senken wie schädliche Emissionen. jb

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