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Kommunale WärmewendeBayerns größte Solarthermie-Anlage bringt kostengünstig Wärme

Straße mit Fachwerkhäusern im fränkischen Markt Erlbach
Die Bewohner von Markt Erlbach beziehen ihre Wärme bald auch aus Bayerns größter solarthermischer Anlage. (Foto: Wolfgang Sauber / Wikimedia Commons / CC BY-SA 3.0)

Der Öko-Energieversorger NATURSTROM erweitert sein bislang größtes Nahwärmeprojekt im fränkischen Markt Erlbach und beliefert künftig Haushalte, kommunale Gebäude und Gewerbe mit lokal erzeugter Wärme aus Bayerns größter Solarthermieanlage.

04.11.2021 – Über 130 Abnehmer werden in Markt Erlbach in Franken bald schon mit nachhaltiger und vor Ort erzeugter Wärme versorgt – neben Haushalten auch kommunale Gebäude und Gewerbebetriebe. Auf 2.400 Quadratmetern entsteht hierfür Bayerns größte Solarthermieanlage.

Im aktuellen zweiten Bauabschnitt schließt NATURSTROM über 70 neue Wärmeabnehmer an, darunter als größten Kunden den Honigabfüller Breitsamer & Ulrich GmbH & Co. KG. Das Unternehmen stellt die Grundstücke für eine Energiezentrale und die Solarthermieanlage zur Verfügung.

Gut für Wirtschaft und Klima

„Die aktuellen Turbulenzen auf den europäischen Energiemärkten zeigen, dass wir uns in Deutschland unbedingt unabhängiger machen müssen von Importen fossiler Brennstoffe“, so NATURSTROM-Vorstand Tim Meyer. „Mit der Wärmewende hin zu dezentralen Erneuerbaren Energien tun wir nicht nur dem Klima, sondern auch uns selbst und unserer Wirtschaft einen großen Gefallen.“ Die Nahwärmeversorgung in Markt Erlbach sei ein gutes Beispiel dafür, wie der Umstieg gelingen kann.

Bereits seit 2019 versorgt der Ökostrom-Pionier 40 Anschlussnehmer über eine Holzpellets-Heizzentrale mit Wärme zu langfristig stabilen Preisen. Das Material dafür kommt aus der Holzwirtschaft vor Ort. Nach Fertigstellung des zweiten Bauabschnitts wird das Nahwärmenetz 6,4 Kilometer lang sein. Zu den Abnehmern der Wärme zählen neben zahlreichen Privathaushalten und der Firma Breitsamer auch kleinere Betriebe und kommunale Gebäude wie die Schule, das Hallenbad und eine Veranstaltungshalle.

Der gesamte Wärmebedarf im Netz liegt nach Anschluss aller Abnehmer bei rund 5.350 Megawattstunden (MWh) pro Jahr, durch die Deckung aus regenerativen Quellen werden jährlich ca. 1.800 Tonnen CO2 eingespart.

In der bestehenden Energiezentrale werden bislang Holzpellets aus der Region als Brennstoff eingesetzt, auch in der zweiten Energiezentrale soll nach Abschluss des zweiten Bauabschnitts noch regionales Holz in Form von Hackschnitzeln genutzt werden. „Mit der Rohstoffversorgung aus der Region können wir langfristig bezahlbare und nachhaltige Energie für unsere Bürgerinnen und Bürger bereitstellen. Gerade für die kommenden Generationen ist es wichtig, entschlossen für den Klimaschutz zu handeln“, sagt Markt Erlbachs Erste Bürgermeisterin Birgit Kreß.

Die beiden Energiezentralen und das Nahwärmenetz sind technologieoffen ausgelegt, so dass Modernisierungen und eine Erweiterung zur Versorgung neu hinzukommender Anschlussnehmer möglich sind.

Den Anstoß für die Planung der Nahwärmeversorgung lieferte eine Sanierung der Hauptstraße. Durch den Anschluss ans Nahwärmenetz werden vorwiegend alte Ölheizungen ersetzt. Insbesondere wegen der fehlenden Gasversorgungsinfrastruktur heizten in Markt Erlbach vor Beginn des ersten Bauabschnitts noch über 80 Prozent der Einwohner mit Heizöl. tl /na


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