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Kommunale WärmewendeBrandenburg lanciert ein Klimabündnis für die Stadtentwicklung

Sitz des Fördervereins des Neue Energien Forum Feldheim e.V.
Sitz des Fördervereins des Neue Energien Forum Feldheim e.V.: Die energieautarke Gemeinde Feldheim im Land Brandenburg ist ein leuchtendes Beispiel für die kommunale Energiewende. (Foto: Molgreen / Wikimedia Commons / CC BY-SA 4.0)

Um die Klimaziele zu erreichen, müssen Städte und Gemeinden umdenken – und brauchen dafür Unterstützung. In Brandenburg will ein neues Klimabündnis die Entwicklung forcieren. Der Fokus liegt dabei auf dem Vorantreiben der Wärmewende vor Ort.

18.01.2022 – Das Land Brandenburg hat sich – entsprechend dem neuen Klimaschutzgesetz der Bundesregierung – das Ziel gesetzt, bis spätestens 2045 klimaneutral zu werden. Dem klimagerechten Umbau von Städten und Gemeinden kommt dabei eine große Bedeutung zu: Kommunen in Brandenburg bei der notwendigen Wärmewende zu helfen – das hat sich das neu gegründete „Klimabündnis Stadtentwicklung Brandenburg“ deshalb nun auf die Fahnen geschrieben. Die Landesregierung, der Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen e. V. (BBU) und der Verband kommunaler Unternehmen e. V., Landesgruppe Berlin-Brandenburg (VKU) wollen damit die Städte und Gemeinden beim Erreichen ihrer Klimaziele besser unterstützen.

Bisher gibt es vor allem Leuchtturmbeispiele, allen voran die Energiekommunen – in Brandenburg etwa Feldheim oder Rehfelde. Doch jede Kommune braucht ihr eigenes Konzept. Was ist an Potenzial vorhanden, welche Möglichkeiten gibt es für den Ausbau Erneuerbarer Energien, welche Ressourcen sind vorhanden, wie können sich Bürger und Gewerbe beteiligen? Und wie bringt man vor allem die Akteure zusammen? Bislang scheitert es oft an Wissen und Kommunikation, aber auch an politischen Regulierungen und Hürden.

Das soll sich nun ändern.  Gemeinsam wollen die Bündnis-Partner auf die Akteure in den Kommunen zugehen, um Planungen und konkrete Projekte anzustoßen – und so einen Beitrag zum Klimaschutz in der Stadtentwicklung leisten, berichtet das Landesministerium. Fokus liegt dabei auf der Wärmewende. „Das Thema Wärmewende steht in allen Brandenburger Kommunen auf der Tagesordnung“, sagte in diesem Zusammenhang der Infrastrukturminister Guido Beermann gegenüber der Presse. Es gehe vor allem darum, die Wärmeversorgung auf Erneuerbare Energien umzustellen und die Energieeffizienz von Gebäuden zu erhöhen – dafür gelte es jetzt „alle vorhandenen Kräfte zu bündeln.“

Klimaschutzmaßnahmen beschleunigen

Das Klimabündnis wolle zunächst auf die schon bestehenden Kooperationsvereinbarungen von Immobilienwirtschaft, kommunalen Unternehmen und Landesregierung aufbauen. Modellvorhaben sollten ins Leben gerufen und möglichst viele Städte angesprochen werden, um die Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen auf den Ebenen Stadt-Quartier-Gebäude deutlich zu beschleunigen, so Beermann. Man hoffe damit auch die Akzeptanz für Sanierungsvorhaben zu steigern.

Harald Jahnke, Vorsitzender VKU-Landesgruppe Berlin-Brandenburg, weist auf die Stärke der kommunalen Unternehmen vor Ort hin: „Sie verbinden Strom, Wärme, Wasser, Abwasser, Abfall und Verkehr über die Sektorengrenzen hinaus“, so Jahnke. „Ihre intelligenten Ver- und Entsorgungskonzepte vermeiden Treibhausgasemissionen. Elementarer Bestandteil der Energiewende und damit der Klimaschutzpolitik ist die Wärmewende: sie findet vor Ort statt.“ Für eine erfolgreiche Wärmewende müsste der Blick vom einzelnen Gebäude auf das Quartier gerichtet werden. Denn Potenziale für den Einsatz erneuerbarer Wärme wären im Einzelgebäude beschränkt. „Nur durch die ganzheitliche Betrachtung sind die Potenziale ausschöpfbar und über Wärmenetze allen im Quartier zugänglich.“ Das große Ziel sei eine innovative und kosteneffiziente Versorgung mit klimafreundlicher Wärme.

Unternehmen mit besonders klimaambitionierten Zielstellungen zur Absenkung des Primärenergiefaktors bei Fernwärme und der Senkung von CO2-Emissionen des Gebäudebestands sollten besonders gefördert werden. Städte und Gemeinden müssten zudem bei der Erfassung ihrer sektorenbezogenen Treibhausgasemissionen und beim Monitoring von Klimaschutzmaßnahmen Unterstützung finden. Ein weiterer wichtiger Punkt: die Organisation eines konsistenten Rechts- und Handlungsrahmens im Bereich klimagerechte Stadt. Denn hier gibt es noch etliche bislang zu komplizierte Regulierungen zu optimieren.

Jetzt muss ein gutes Netzwerk geschaffen werden. Diverse Aktivitäten sollen das Thema voranbringen. etwa die Auslobung eines Landeswettbewerbs „Vision CO2-neutrales Quartier" sowie eine gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit. na


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