Wärmepumpe, Öl- und Gasheizung: Absatz von Heizungen stark rückläufig
Insgesamt weniger neue Heizungen, mehr als die Hälfte davon Gasheizungen, vermerkt die Statistik des BDH für die ersten drei Quartale 2024. Wärmepumpen konnten trotz starkem Absatzrückgang ihren Anteil im Vergleich zu Gas und Öl leicht steigern.
28.10.2024 – Der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) hat seine Absatzstatistik für das dritte Quartal 2024 veröffentlicht. Zentrales Ergebnis: Der Absatz von Wärmeerzeugern ist gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 48 Prozent eingebrochen. Das entspricht in absoluten Zahlen 548.000 abgesetzten Heizungen.
Insgesamt wurden in den ersten drei Quartalen 141.500 Wärmepumpen verkauft, ein Rückgang um 52 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Das Ziel der Bundesregierung jährlich 500.000 Wärmepumpen zu installieren, rückt damit in weite Ferne. Biomasse-Heizungen verzeichnen einen Marktrückgang von 61 Prozent. Das entspricht 18.000 abgesetzten Einheiten. Der BDH schätzt, das 2024 insgesamt rund 740.000 Wärmeerzeuger abgesetzt werden, davon um die 200.000 Wärmepumpen. Der Absatz von Heizungen bewegt sich somit wieder auf dem langjährigen Niveau der Jahre 2014 bis 2019.
Die Stimmung in der Branche habe sich nicht aufgehellt, konstatiert der Verband. Über alle Produktgruppen hinweg sähen die Herstelle überwiegend pessimistisch auf das kommende Halbjahr. BDH-Geschäftsführer Staudt mahnt mehr Tempo bei der Modernisierung an. Von den rund 21,6 Millionen installierten Anlagen in deutschen Heizungskellern gelten rund 10 Millionen Heizungen als technisch veraltet. Staudt verweist auf das Gebäudeenergiegesetz, das einen breiten technischen Lösungsraum zulasse. Neben der Wärmepumpe stehen zum Beispiel hybride Heizsysteme oder Biomasse-Heizungen zur Verfügung. Der Staat fördert bestimmte Heizsysteme mit bis zu 70 Prozent der Investitionskosten
Der BDH weist zudem darauf hin, dass neben der Industrie und dem Handwerk auch und insbesondere von Seiten der Bundesregierung über die vielfältigen technischen Lösungen des GEG und die attraktiven Förderbedingungen informiert werden muss. Die vom 04 bis 10. November deutschlandweit stattfindende Woche der Wärmepumpe sei hier ein Schritt in die richtige Richtung. Es müsse aber über alle GEG-konformem heizungstechnischen Lösungen und Effizienztechnologien informiert werden, um den unterschiedlichen Bedürfnissen und Anforderungen der Bürgerinnen und Bürger gerecht zu werden. pf