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Solare WärmePolitischer Rückenwind für Solarthermie gefordert

Solarthermieanlage in Valencia beim Unternehmen Heineken
Der Getränkehersteller Heineken nutzt an verschiedenen europäischen Standorten Solarthermie für seine industriellen Prozesse. (Foto: Heineken Espana)

Der Solarthermie-Markt stagnierte im Jahr 2024, wie die Analyse des Verbands Solar Heat Europe zeigt. Damit bleibt die Technologie weit hinter den Zielen der REPowerEU-Initiative zurück. Mehr politische Unterstützung ist dringend notwendig.

10.10.2025 – Der Marktreport von Solar Heat Europe konstatiert für das Jahr 2024 eine neu installierte solarthermische Kapazität von 1,2 Millionen Quadratmeter Fläche. Die kumulierte in Europa verfügbare Leistung beläuft sich nun auf 43,6 Gigawatt thermisch. Mit der im Jahr 2024 neu hinzugekommenen Leistung realisiert sich ein Marktwachstum gegenüber 2023 von fast unsichtbaren 0,4 Prozent.

In seiner Veröffentlichung bedauert der Verband, dass es in Schlüsselmärkten wie Deutschland oder Frankreich derzeit für den Solarthermiesektor – wie für andere Technologien für erneuerbare Wärme auch - keine stabilen politischen Signale gibt. Das Stopp and Go schade den Unternehmen und gleichzeitig der Wärmewende.

Verbandspräsident Guglielmo Cioni mahnt die Umsetzung der Erneuerbaren Richtlinie (RED), der Energieeffizienzrichtlinie (EED) und der europäische Gebäuderichtlinie (EPBD) an und fordern die EU und die Regierungen dringend auf, die Förderung von Solarwärme in allen Marktsegmenten, in Gebäuden, Wärmenetzen bis hin zur Industrie, zu beschleunigen. „Solarthermieanlagen tragen zur Energiesicherheit bei, sind erneuerbar, dezentral und netzunabhängig, zudem einsatzbereit, erschwinglich und in der EU hergestellt“, erinnert Cioni.

Derzeit werden in der EU nur 26 Prozent der Wärme und Kälte aus erneuerbaren Quellen generiert. Im Referenzjahr 2004 betrug dieser Wert 11,4 Prozent, die Wärmewende kommt also nur äußerst langsam voran. Die Grafik von Eurostat bildet die Werte aus 2023 ab und zeigt, dass die Fortschritte in den einzelnen Mitgliedsstaaten weit variieren. Schweden schneidet mit 67 Prozent Erneuerbaren-Anteil am besten ab. Das Land hat bereits 1991 eine hohe CO2-Steuer für Privatverbraucher eingeführt und den Umstieg auf Wärmepumpen und den Ausbau von Fernwärmenetzen gefördert.

Neben dem politischen Gerangel gibt es weitere Gründe, weshalb die Solarthermie in den letzten beiden Jahren nicht das gewünschte Wachstum erreichte. Dazu gehören höhere Zinssätze, gesunkene Gaspreise und der gestiegene Kostendruck bei den Herstellern von Heiz- und Kühltechnologien.

Valérie Séjourné, Geschäftsführerin von Solar Heat Europe, erhofft sich von der EU-Wärme- und Kältestrategie, die für 2026 erwartet wird, einen wichtigen Impuls. Diese Strategie bietet den Staats- und Regierungschefs der EU die Chance, ein klares politisches Signal zu geben. „Im Einklang mit den Zielen des Net Zero Industry Act sollten wir uns die Gelegenheit nicht entgehen lassen, die Solar-Ressource made in Europe, die den Bürgern und der Industrie planbare und erschwingliche Energie bietet, aktiv zu begrüßen und zu fördern,“ appelliert Séjourné. pf

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