TOP-THEMA
Industrie







Appell an die BundesregierungVolkswirtschaftlich sinnvolles Gesamtkonzept für die Wärmewende

Eine Hand hält ein Thermostat-Gerät
Wie heizen wir in Zukunft nachhaltig und effizient? (Foto: Arthur Lambillotte on Unsplash)

Verbände fordern in einem Appell an die zukünftige Bundesregierung Klarheit und Verlässlichkeit für die Wärmewende. Dazu gehöre eine sozialverträgliche Umsetzung und Entbürokratisierung sowie gezielte Förderung, um CO₂-Reduktionsziele zu erreichen.

05.03.2025 – Über die Hälfte der Endenergie in Deutschland wird für das Beheizen von Gebäuden sowie für Wärme- und Kälteanwendungen in Gewerbe und Industrie genutzt. Eine klimaneutrale Wärmeversorgung ist daher Grundvoraussetzung für das Erreichen der Klimaziele und das Gelingen der Energiewende. Doch bislang beträgt der Anteil Erneuerbarer Energien im Wärmesektor nur rund 20 Prozent.LauteinerStudie stieg zudem der Import von russischem Flüssigerdgas in die EU im Jahr 2024 um 19 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf Rekordniveau, berichtete die DUH. Deutschland sollte ein großes Interesse daran haben, so schnell wie möglich unabhängiger von Energieimporten zu werden.

Mehr zum Thema

Blick von oben auf die Stadt Koblenz und den Fluss
Wärmewende Rheinland-Pfalz

Fortschritt bei der kommunalen Wärmeplanung

Bis Mitte 2028 müssen Kommunen in Deutschland einen kommunalen Wärmeplan erstellen, wie die Wärmeversorgung mit nachhaltigen CO2-freien Energiequellen erfolgen kann. Die ersten Kommunen in Rheinland-Pfalz haben ihre Wärmeplanung vorgelegt.

In einem gemeinsamen Appell rufen nun die Verbände BDEW, BDH, BEE, B.KWK, BWP, DVGW, GdW, VKU, ZIA, die Gas- und Wasserstoffwirtschaft e.V und ZVSHK die Bundestagsparteien und die künftige Bundesregierung dazu auf, die Dekarbonisierung der Wärmeversorgung entschlossen voranzutreiben – mit klaren, verlässlichen Rahmenbedingungen und einer praxistauglichen Strategie.

Deshalb fordern die Unterzeichner des Appells:

  • Treiben Sie die Dekarbonisierung der Wärmeversorgung entschlossen voran.
  • Vereinfachen Sie die Wärmewende für alle Beteiligten und sorgen Sie für die Kohärenz zwischen den Regelwerken.
  • Schaffen Sie Klarheit und sorgen Sie so für Vertrauen.
    Wir brauchen Klarheit bei den gesetzlichen Rahmenbedingungen und keinen vollständigen Systemwechsel.
  • Schaffen Sie Verlässlichkeit und eine schlüssige Strategie für eine nachhaltige Wärmeversorgung.
    Menschen, Handwerk, Gewerbe, Handel, Industrie und die Energieversorgungsunternehmen brauchen Planungs- und Investitionssicherheit.
  • Sorgen Sie für Kontinuität und Zuverlässigkeit für eine klimaneutrale Wärmeversorgung.
    Ziel muss ein ausgereiftes und realistisches Gesamtkonzept für eine klimaneutrale Wärmeversorgung sein.
  • Nutzen Sie die Chance der notwendigen Überarbeitung des GEG bis 2026.
    Dabei fordern wir eine realistische und praxisgerechte Gestaltung der Rahmenbedingungen, zugleich Kontinuität bei den wesentlichen Eckpfeilern.

Mehr zum Thema

Gaszähler
Studie zur Wärmewende

Die reine Marktlösung macht Heizen zum Luxus

Die Zukunft des Heizungsgesetzes ist ungewiss. Setzen sich CDU und FDP mit ihren Vorstellungen durch, könnte das Gesetz gekippt und auf eine reine Marktlösung mit hohen CO₂-Preisen gesetzt werden. Dann drohen drastische Mehrkosten für Haushalte.

Wärmewende sozialverträglich gestalten und Entbürokratisierung vorantreiben

Wichtig ist: Die Wärmewende muss sozialverträglich erfolgen, heißt es im Appell. Die Kosten für Bürger müssten bezahlbar bleiben, während ein volkswirtschaftlich sinnvolles Gesamtkonzept entwickelt wird. Gezielte Förderung sei essenziell, um CO₂-Reduktionsziele zu erreichen und Strafzahlungen zu vermeiden.

Außerdem fordern die Verbände, die Entbürokratisierung der Wärmewende in den Fokus zu nehmen. Die wachsende Zahl gesetzlicher Vorgaben erhöhe den bürokratischen Aufwand für Unternehmen erheblich. Besonders das Gebäudeenergiegesetz (GEG) sollte vereinfacht und praxistauglicher werden. Die Umsetzung der EU-Vorgaben bis 2026 bietet die Chance für klare, verständliche Regeln, so Verbände-Bündnis. na

Neuen Kommentar schreiben


Name: *
E-Mail: *
(wird nicht veröffentlicht)
Nicht ausfüllen!


Kommentar: *

max 2.000 Zeichen