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Energiezukunft der KommunenWärmeplanung nimmt bei knappen Ressourcen Fahrt auf

Traktor fährt aus einem Lagerhaus mit Holzhackschnitzeln, daneben eine solarthermische Freiflächenanlage
Nur wenige Kommunen in Deutschland haben die Wärmeplanung bereits umgesetzt. (Foto: ©VIESSMANN/Enno Friedrich)

Immer mehr Kommunen arbeiten an ihren Wärmeplänen, doch die personellen Ressourcen bleiben ein limitierender Faktor. Eine Umfrage beleuchtet jedes Jahr den Status quo sowie die Hürden und Potenziale der kommunalen Wärmeplanung.

04.12.2024 – An der KWW-Kommunenbefragung 2024 beteiligten sich insgesamt knapp 1.000 Kommunen bundesweit. Die Ergebnisse der Kommunenbefragung 2024 des Kompetenzzentrums Kommunale Wärmewende (KWW) der Deutschen Energie-Agentur (dena) liegen seit kurzem vor.Im Vergleich zu 2023 arbeiten bereits mehr Kommunen an ihrem Wärmeplan bzw. haben ihn abgeschlossen. Dabei erarbeiten kleine Kommunen ihren Wärmeplan eher gemeinsam mit anderen Kommunen in sogenannten Konvois oder in Gemeindeverbänden. Viele kleinere Kommunen geben an, aufgrund fehlender finanzieller und personeller Ressourcen noch nicht mit der Wärmeplanung zu beginnen.

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Kommunaler Wärmeplan als strategisches Instrument erkannt – Ressourcen bleiben ein begrenzender Faktor

Die Kommunen, die die Wärmeplanung bereits durchführen, berichten wie 2023 von Herausforderungen durch fehlende Daten beispielsweise für die Bestands- und Potenzialanalyse. Auch die weiterhin offenen Fragen nach der Finanzierung von Wärmewendemaßnahmen sind hinderlich. Relevante Organisationen und die Öffentlichkeit in die Planungen einzubinden, wird erneut als aufwendig bewertet. Ihre Beteiligung findet sehr unterschiedlich statt. Teilweise wurden wichtige lokale Akteure wie Stadtwerke noch gar nicht in die Planungsprozesse einbezogen.

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Ebenfalls ähnlich wie im Vorjahr werden die personellen Bedarfe höher angegeben als die in der Praxis eingesetzten Kapazitäten. Bei kleinen und mittleren Kommunen steht etwa eine verfügbare Vollzeitstelle einem geschätzten Aufwand von rund eineinhalb Vollzeitstellen gegenüber. Im Unterschied zu 2023 werden die durchschnittlichen Kosten der Dienstleistungen für den Planungsprozess um elf Prozent höher angegeben und damit geringer als erwartet. Mit dem Kostenanstieg war zu rechnen, da Planungsleistungen infolge des in Kraft getretenen Wärmeplanungsgesetzes nun stärker nachgefragt werden. Der ermittelte Kostenanstieg fällt wesentlich geringer aus, als erwartet wurde.

Insgesamt messen die befragten Kommunen den abgeschlossenen Wärmeplänen eine hohe Bedeutung zur Erreichung der Klimaneutralität bei. Trotzdem fehlen manchen Plänen mitunter Details zur Finanzierung und zum zeitlichen Ablauf. Die detaillierten Auswertungen stehen unter www.kww-halle.de/kww-kommunenbefragung zum Download zur Verfügung.

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KWW unterstützt die Kommunen bei den Herausforderungen der Wärmeplanung

Um den Herausforderungen der Kommunen zu begegnen und die Qualität der Planungsprozesse und -ergebnisse zu verbessern, bietet das KWW den Kommunen und Fachakteuren verschiedene Werkzeuge und Informationen an und erweitert dieses Angebot stetig: Der zuletzt veröffentlichte KWW-Leitfaden zur Akteursbeteiligung hält Anleitungen und Vorlagen zur zielführen Einbindung von Fachakteuren in den Planungsprozess bereit.

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