UBA-Praxis-Check: Wärmepumpen eignen sich auch für den Gebäudebestand

Die Debatte um das Heizungsgesetz wird in der schwarz-roten Regierungskoalition unter neuen Prämissen fortgeführt. Beim Thema Wärmeerzeugung bleiben Zweifel und Fragen, vor allem in der so dringenden energetischen Sanierung.
24.04.2025 – Mit der angekündigten Rücknahme des Gebäudeenergiegesetzes (kurz Heizungsgesetz) der neuen Bundesregierung – Friedrich Merz sagte in der ARD-Sendung Caren Miosga, dass niemand mehr eine Wärmepumpe einbauen müsse – hat das Thema Wärmepumpe wieder eine kleine Wendung genommen und die Ankündigung Verunsicherung ausgelöst. Mehr noch als im Neubau, wo die Einplanung einer Wärmepumpe schon eher zum Standard wird, tun sich Sanierungswillige als auch Planer im Bestand noch schwer.
Eine Luft-Wärmepumpe fürs schmale Reihenhaus? Erdkollektoren fürs Mehrfamilienhaus? Eine Wärmepumpe als Heizungs-Unterstützung in der Eigentümergemeinschaft? Beim Thema Wärmepumpe gibt es noch immer viele Fragen – besonders bei Bestandsgebäuden: Geht das wirklich? Und lohnt es sich? Die stetig wachsende Zahl guter Beispiele im UBA-Portal So geht’s mit Wärmepumpen! zeigt Wege, dass und wie es gelingen kann.
Beispiele für Denkmalschutz, Reihenhaus und Optimierung
Ein denkmalgeschütztes Fachwerkhaus von 1932 in einer der kältesten Regionen Deutschlands spart nach Einbau einer Wärmepumpe 2.000 Euro Heizkosten jährlich – ganz ohne Fassadendämmung. Ein schmales Reihenmittelhaus ohne Garten und Keller bekommt eine Luft-Wasser-Wärmepumpe auf dem Dach: „Die Wärmepumpe ist von außen nicht zu hören und im Haus meist sehr leise. Wir schlafen nur einen Meter vom Innengerät entfernt, und nur gelegentlich tritt ein niederfrequentes Geräusch auf, das noch durch Feintuning des Herstellers optimiert werden soll“, schreibt der Eigentümer des Gebäudes.
Manchmal läuft die neue Heizung am Anfang nicht wie erwartet. Familie Mücke stellte fest, dass das System ineffizient arbeitet und einen schlechten Warmwasserkomfort bietet. Doch ein Umbau konnte das Problem lösen: Die Effizienz wurde erheblich verbessert, was zu Heizkosteneinsparungen von 30 bis 40 Prozent führte.
Beispiele für Mehrfamilienhäuser und Nichtwohngebäude
Auf dem Wärmepumpen-Portal gibt es auch Projekte in Nichtwohngebäuden und Mehrfamilienhäusern. Da aufgrund des Alters von Gebäude (Baujahr 1890) und Heizungsanlage die nötigen Vorlauftemperaturen und Heizlasten nicht einfach zu bestimmen waren, entschied sich eine Wohnungseigentümergemeinschaft aus Konstanz für eine Wärmepumpe, die im Hybridsystem durch die vorhandene Gasheizung unterstützt wird.
In den Projekten berichten Gebäudeeigentümer oder Akteure aus Planung, Energieberatung oder Architektur aus erster Hand von ihren Erfahrungen. Viele haben außerdem eine E-Mail-Adresse als Kontaktmöglichkeit hinterlegt – der ehrliche Austausch von Erfahrungen in der Praxis bringt Sanierungswilligen meist sehr viel.
In die Praxis: Wärmepumpen-Erfahrung teilen
Sie haben selbst eine Wärmepumpe? Dann sind Sie schon jetzt ein Vorbild. Lassen Sie andere an Ihren Erfahrungen teilhaben und zeigen Sie Ihr Projekt im Wärmepumpen-Portal.
ifeu, co2online und Ingenieurbüro Heckmann unterstützen das UBA im Rahmen eines Forschungsprojektes bei der Konzeption, dem Aufbau, der Pflege und der Außenkommunikation zum Wärmepumpen-Portal. Das Projektteam ist per E-Mail erreichbar unter: UBA-WP-Datenbank@co2online.de