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2016 war zweitbestes Jahr für Windenergie in Deutschland

2016 holten die südlichen Bundesländer beim Windkraftausbau auf: Zwar wurden in Niedersachsen und Schleswig-Holstein erneut am meisten Anlagen gebaut, danach folgten dann Nordrhein-Westfalen und Brandenburg. Auf Platz fünf und sechs landeten Baden-Wür
2016 holten die südlichen Bundesländer beim Windkraftausbau auf: Zwar wurden in Niedersachsen und Schleswig-Holstein erneut am meisten Anlagen gebaut, danach folgten dann Nordrhein-Westfalen und Brandenburg. Auf Platz fünf und sechs landeten Baden-Württemberg, das im Vergleich zum Vorjahr so viel zulegte wie kein anderes Bundesland, und Bayern. (Foto: pixabay, CC0 1.0)

2016 war erneut ein positives Jahr für die Windenergie in Deutschland, 1.288 Windenergieanlagen kamen neu dazu. Mit 4.259 Megawatt war es das zweitbeste Jahr nach 2014. Dennoch sind die Aussichten durch den Förderwechsel auf Ausschreibungen trübe.

09.02.2017 – Der Analyse der Deutschen WindGuard zufolge, wuchs der Ausbau hierzulande gegenüber dem Vorjahr um knapp ein Viertel. Das Wachstum war von Experten lange erwartet worden, denn kurz vor der Umstellung der Windkraft-Förderung wollen möglichst viele Projektierer ihre Anlagen noch zu den alten Konditionen bauen. Ab dem 1. Mai können sich Betreiber mit ihren Wind-Projekten an Ausschreibungen beteiligen. Wer dann den niedrigsten Preis zur Förderung seines Projektes bietet, darf bauen. Alle anderen gehen leer aus. Zudem ist die Gesamtmenge in jeder Ausschreibungsrunde begrenzt, insgesamt auf nur 2.800 Megawatt (MW) pro Jahr zwischen 2017 und 2019. Deshalb erwarten Branchenbeobachter einen Einbruch des Windkraft-Zubaus.

Noch 2.000 Anlagen mit altem Fördersystem

Die 2016 neu dazugekommenen 4.259 MW sind also Vorboten der Förderumstellung und auch 2017 wird sich dieser Trend vermutlich fortsetzen, es könnte sogar zu einem Ausbau von bis zu 4.500 bis 5.000 MW kommen. Denn noch bis Ende 2018 können Windräder mit dem alten Fördersystem gebaut werden, wenn sie bis Ende 2016 genehmigt wurden. Nach Angaben der zuständigen Bundesnetzagentur trifft das auf 2.053 Anlagen mit einer Leistung von 6.128 MW zu – genug um den Ausbau in diesem Jahr und 2018 weiter anzukurbeln. Spätestens ab 2019 dürfte nach jetzigem Stand der Einbruch erfolgen.

„Die Industrie wird daran arbeiten, die Verringerung des deutschen Marktes durch Exporte auszugleichen“, sagte Matthias Zelinger, Geschäftsführer des Maschinenbau-Verbands VDMA Power System. Und Hermann Albers, Präsident des Bundesverbands WindEnergie, warnte: Es sei möglich, dass nach 2020 die installierte Leistung des Windenergiesektors sogar abnehme, weil dann alte Windräder nach 20 Jahren aus der Förderung fallen. Ob diese wirtschaftlich weiterbetrieben werden können, ist noch unklar. „Dies würde den Zielen der Bundesregierung zum verstärkten Einsatz Erneuerbarer Energien in allen Sektoren des Energiesystems entgegenstehen“, sagte Albers. cw


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