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Wirtschaft protestiert gegen Aus der Windenergie in NRW

Auch der Ökoenergieversorger, Anlagenbetreiber und Projektierer NATURSTROM AG hat die gemeinsame Erklärung zur Windenergie in NRW unterzeichnet. (Foto: © NATURSTROM AG)
Auch der Ökoenergieversorger, Anlagenbetreiber und Projektierer NATURSTROM AG hat die gemeinsame Erklärung zur Windenergie in NRW unterzeichnet. (Foto: © NATURSTROM AG)

In Nordrhein-Westfalen warnen insgesamt 61 Unternehmen aus unterschiedlichen Bereichen der Wirtschaft und Industrie in einem offenen Brief an die Landesregierung vor weitreichenden Folgen der aktuell beschlossenen Windenergie-Restriktionen.

01.09.2017 – Erneut formiert sich in Nordrhein-Westfalen ein breiter Protest gegen die von der Landesregierung geplante starke Einschränkung der Windenergie. Diesmal kommt der Widerstand aus dem Bereich der Wirtschaft und Industrie. 61 Unternehmen aus unterschiedlichen Bereichen der Windindustrie und der damit verbundenen Wertschöpfungskette warnen in einer gemeinsamen Erklärung vor den Konsequenzen der geplanten Einschnitte bei der Energiepolitik in NRW. Jährliche Investitionen in Höhe von über eine Milliarde Euro seien in Gefahr und es drohe für ein Teil der rund 18.500 Beschäftigten ein Jobverlust.

Im Mai hatten sich CDU und FDP auf einen gemeinsamen Koalitionsvertrag geeinigt, in dem zahlreiche Restriktionen für einen weiteren Ausbau der Windenergie festgelegt wurden. So sollen nicht nur sämtliche Waldflächen für zukünftige Windprojekte ausgenommen werden, auch ist eine deutliche Verschärfung des Mindestabstands von Windenergieanlagen zu Wohngebieten geplant. FDP-Parteichef Christian Lindner hatte bereits im Vorfeld angekündigt, dass die Flächen für den Ausbau von Windkraftanlagen in NRW um 80 Prozent gekürzt werden sollen.

Windenergie zentrale Säule der Energiewende

Die 61 Unternehmen fordern von der Landesregierung NRWs die Windenergie als eine zentrale Säule der deutschen Energiewende anzuerkennen. Im Zuge dessen soll sowohl das umfassende Waldverbot als auch die aktuell geplante Abstandsregelung von 1.500 Metern überdacht werden.

Unterstützt wird das Bündnis dabei vom Landesverband Erneuerbare Energien NRW e.V. (LEE NRW). „Dieser offene Brief der Unternehmerschaft sollte ein Weckruf an die Landesregierung sein: Sollte eine pauschale Abstandsregelung kommen, ist ein drastischer Einbruch des Windenergieausbaus in NRW ab 2019 zu erwarten“, sagt Reiner Priggen, Vorsitzender des LEE NRW. Auch wenn bis zu diesem Jahr bereits genehmigte Anlagen noch gebaut werden, ist danach weitgehend Schluss. „Viele Unternehmen haben sich im Vertrauen auf Verlässlichkeit längst auf die Energiewende eingestellt“, so Priggen. Dies stelle die Landesregierung jetzt in Frage und Arbeitsplätze sowie Investitionen in Milliardenhöhe stehen ebenfalls auf der Kippe.

Unterzeichnet wurde der offene Brief von Projektierern, Bürgergesellschaften, Herstellern von Windenergieanlagen sowie diversen anderen mittelständischen Unternehmen. Auch weitere Größen der Windbranche sowie unterschiedliche Zulieferer und Bauunternehmen schlossen sich dem Protest an. jk


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