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Windkraft-Zubau 2024Ausbau der Windenergie in Europa zu träge

Windräder auf schneebedeckter Berglandschaft
Windkraftanlagen in Griechenland. (Foto: Jason Mavrommatis auf unsplash / Unsplash-Lizenz)

Der Windkraftausbau in Europa verläuft gleichmäßig, aber nicht so dynamisch wie notwendig. Gegenüber dem Vorjahr gingen 2024 weniger Windkraftkapazitäten ans Netz. In Summe waren es 16,4 Gigawatt für Europa, 12,9 Gigawatt davon in der EU.

03.03.2025 – Der Windkraftausbau in Europa hat nicht die notwendige Dynamik, wie der Geschäftsführer des europäischen Verbands Wind Europe Giles Dickson kommentiert. 16,4 Gigawatt neue Windkraftleistung wurde im Jahr 2024 in Europa gebaut, davon 12,9 Gigawatt in der Europäischen Union. Der Löwenanteil (13,8 Gigawatt/84 Prozent) der neuen Anlagen sind Windkraftanlagen an Land. 2,6 Gigawatt Windkraftkapazität wurden Offshore – auf See – ans Netz gebracht.

Europa verfügt nun nach den Zahlen von Wind Europe über eine Windkraftkapazität von 285 Gigawatt, davon 248 Gigawatt an Land und 37 Gigawatt an Land. Auf die EU-27 entfallen 231 Gigawatt der gesamten installierten Leistung, davon 210 an Land und 21 Gigawatt an Land.

„Europas Windenergie wächst weiter, aber nur halb so schnell wie wir brauchen. Das ist eine große verpasste Chance. Jede Windkraftanlage, die in Europa gebaut wird, trägt dazu bei, die Strompreise für Unternehmen und Haushalte zu senken. Drei Dinge halten uns zurück: schwerfällige Genehmigungen, langsamer Netzausbau und unzureichende Elektrifizierung", sagt Giles Dickson, CEO von WindEurope.

Deutschland hat mit 3,2 Gigawatt im vergangenen Jahr dank des raschen Ausbaus der Onshore-Windenergie die meisten neuen Kapazitäten errichtet. Nach Deutschland bauten das Vereinigte Königreich (1,9 GW) und Frankreich (1,7 GW) die meisten neuen Kapazitäten. Alle drei Länder haben neue Kapazitäten an Land und auf See installiert.

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In den letzten beiden Jahren wurden die Zubauziele für die Windkraft an Land verfehlt. Hoffnungen aber machen neue Rekorde bei Zuschlägen und Genehmigungen 2024. Nun gilt es Planbarkeit zu gewährleisten.

33 Milliarden Euro Kapital wurden für neue Windkraftprojekte in Europa aufgebracht wurde. Damit wurden knapp 20 Gigawatt an neuen Kapazitäten finanziert, die in den nächsten Jahren installiert werden sollen.

Der Anteil der Windkraft am Stromverbrauch in Europa betrug 20 Prozent, wobei sich die Anteile in den einzelnen Ländern unterscheiden. Dänemark ist Spitzenreiter mit einem Windstromanteil von 56 Prozent. Acht weitere Länder beziehen mindestens ein Viertel ihres Stroms aus Wind – darunter Deutschland, Großbritannien und die Niederlande.

Wind Europe geht davon aus, dass im Zeitraum 2025 bis 2030 die kumulierte Leistung in der EU auf 351 steigen wird und im Durchschnitt 23 Gigawatt pro Jahr dazukommen. Das EU-Ziel für 2030 liegt bei 425 Gigawatt. Ganz Europa könnte im gleichen Zeitraum 450 Gigawatt erreichen.

Viele Windkraftprojekte warten auf Netzanschluss – zu viele

Zum Befund von WindEurope gehört auch die Aussage, dass Europa seine Stromnetze immer noch nicht schnell genug optimiert und ausbaut. Hunderte Gigawatt an neuen Windparks warten derzeit auf ihre Netzanschlussgenehmigung. Einige Länder filtern die Warteschlangen für den Netzanschluss, um die ausgereifteren oder strategischeren Projekte zu priorisieren oder das richtige Gleichgewicht zwischen den Technologien zu finden. Alle Länder sollten diesem Beispiel folgen.

Windstrom wichtig für Wettbewerbsfähigkeit der Industrie

Wichtige Sektoren der europäischen Wirtschaft – insbesondere die Chemie- und Zementindustrie – rechnen mit einem deutlichen Anstieg ihres Strombedarfs bis 2040. Sie erwarten, dass die Windkraft liefert, die aufgrund ihrer Skalierbarkeit und hoher Kapazitätsfaktoren einzigartig positioniert ist, um diese steigende Nachfrage zu befriedigen

Die Präsidentin des Bundesverbandes Windenergie kommentierte die Analyse von Wind Europe: „Deutschland ist mit großem Abstand der Vorreiter beim Ausbau der Windenergie in Europa. Dank der herausragenden Genehmigungsentwicklung wird sich dieser Trend auch in den kommenden Jahren fortsetzen. Das spiegelt sich auch auf dem Arbeitsmarkt wider: Die Branche stellt weiter neue Fachkräfte ein – selbst in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten. Die kommende Bundesregierung sollte dieses Pfund nutzen und die Rahmenbedingungen für den Produktions- und Energiestandort weiter stärken.“

Anmerkung: Die im Text genannte Zahl 3,2 Gigawatt zum Windkraftausbau in Deutschland stammt vom Bundesverband Windenenergie. Wind Europe hatte für Deutschland einen Zubau von 4 Gigawatt genannt. pf

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