Nachhaltige Windkraft-Komponenten: Ein Windanlagenturm aus Holz

Türme von Windkraftanlagen sind normalerweise aus Beton und Stahl. Dieser hier ist aus Holz. Seit einem Jahr ist die Windkraftanlage mit dem Namen Wind of Change in Schweden in Betrieb. Als Turbine dient eine generalüberholte Vestas.
14.03.2024 – In der Nähe von Skara in Schweden steht seit Anfang März letzten Jahres eine Windkraftanalage mit einem modularen Turbinenturm aus Holz. Der 103 Meter hohe Turm trägt eine generalüberholte Vestas V90-2.0 Megawatt-Turbine. Umgesetzt wurde diese innovative und zugleich nachhaltige Produktidee von Modvion, einem schwedischen Holztechnologieunternehmen.
In den letzten 12 Monaten hat die Konstruktion nicht nur den wechselnden Windbedingungen standgehalten, sondern auch kontinuierlich Strom erzeugt – insgesamt 5,1 Gigawattstunden. Die Verfügbarkeit der Turbine sei ausgezeichnet gewesen, es habe keine Probleme beim Betrieb gegeben, erklärte Der CEO von Varberg Energi, der Betreiber der Anlage.
„Das erste Betriebsjahr bestätigt, dass Windtürme aus Holz eine nachhaltige und skalierbare Lösung für hohe Windkraftanlagen sind“, sagt Otto Lundman, CEO von Modvion. „Unser modularer Aufbau vereinfacht den Transport und ermöglicht Installationen an schwer zugänglichen Stellen.“ Tatsächlich ist in der gegenwärtigen Praxis die Anlieferung von großen und schweren Komponenten für Windkraftanlagen eine große Herausforderung.
Der Turm ist als Rohr aus laminiertem Holz konstruiert, das nach Aussage des Unternehmens bei gleichem Gewicht stärker ist als Stahl. Die Holzmodule werden am Aufstellungsort der Windkraftanlage zu mehreren 16 bis 24 Meter hohen Zylindern zusammengesetzt. Die Zylinder werden dann wie ein herkömmlicher Turm übereinandergestapelt.
Durch die Modularisierung des Turmbaus vereinfacht Modvion den Transport, die Elemente können mit Standard-Lkw auf Standardstraßen angeliefert werden. Darüber die Kohlenstoffemissionen während der Herstellung drastisch reduziert, während das Material selbst Kohlenstoff speichert. Das Ergebnis ist eine kohlenstoffnegative Komponente, die mehr CO2 speichert, als bei der Produktion ausgestoßen wird.
Das laminierte Holz, aus dem die Module hergestellt werden, hat nach Aussage des Unternehmens ein besseres Verhältnis von Festigkeit zu Gewicht als die Stahlsorten, die für die Türme von Windkraftanlagen verwendet werden. Das ermögliche leichtere Türme, was auch die Kosten senkt. Inzwischen hat Modvion ein Turmdesign für eine 6-Megawatt-Windkraftanlage mit 200 Meter Nabenhöhe fertiggestellt und arbeitet daran, die Technologie in Serienfertigung zu bringen. pf