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Luftverkehr und KlimaschutzNeues EU-Label für Flug-Emissionen

Flugzeug am Himmel mit Kondensstreifen
Der Flugverkehr zählt zu den größten Treibhausgas-Emittenten. (Foto: Gabriela Natiello on Unsplash)

Der Flugverkehr bleibt einer der größten CO2-Emittenten, ein Rückgang ist nicht in Sicht, zumal Subventionen weiterhin bestehen. Ein neues Label der EU informiert ab Sommer 2025 über Treibhausgas-Emissionen von Flügen.

07.01.2025 – Die Fliegerei ist ein Sorgenkind beim Klimaschutz – und der Flugverkehr nimmt weltweit beständig zu. Laut einer Studie von atmosfair hat der weltweite Passagierluftverkehr seine Klimaziele im Jahr 2023 deutlich verfehlt. Demnach sei es kaum gelungen, den Kerosinverbrauch abzusenken und damit CO2-Emissionen sowie weitere Umweltschäden – etwa durch Kondensstreifen – merklich zu verringern.

Die Europäische Kommission hat im Dezember 2024 eine Verordnung zur Einführung eines Flug-Emissions-Labels (FEL) angenommen. Das Label solle nun „eine klare und vertrauenswürdige Methode bieten, um Flugemissionen zu berechnen“, heißt es dazu. Fluggesellschaften, die Flüge innerhalb der EU durchführen oder von der EU abfliegen, können sich diesem Label, das ab Juli 2025 voll einsatzfähig sein wird, freiwillig anschließen.

„Die EU unternimmt einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung eines saubereren und wettbewerbsfähigeren europäischen Luftverkehrs“, kommentierte Apostolos Tzitzikostas, EU-Kommissar für nachhaltigen Verkehr und Tourismus, die Verordnung. „Das Flug-Emissionslabel wird den Flugverkehr verändern, indem es den Fluggästen transparente und verlässliche Informationen über Flugemissionen bietet. Es wird irreführenden Umweltaussagen über Flugemissionen ein Ende setzen und gleiche Wettbewerbsbedingungen schaffen, die einen fairen Wettbewerb ermöglichen und die Nachhaltigkeit in der gesamten Verkehrs- und Tourismusbranche fördern.“

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Harmonisierte Methode zur Schätzung von Flugemissionen

Derzeit führt das Fehlen gemeinsamer Methoden und Kriterien für die Schätzung der Emissionen von Flügen dazu, dass Fluggesellschaften und Ticketverkäufer die Emissionswerte nach unterschiedlichen Methoden angeben, die nicht unbedingt vergleichbar wären. Das Gütesiegel für Flugemissionen solle dies ändern, indem es eine Methode zur Schätzung von Flugemissionen festlege, die Faktoren wie Flugzeugtyp, durchschnittliche Passagierzahlen und Frachtvolumen an Bord sowie das verwendete Flugbenzin berücksichtigen soll.

Neues Logo für mehr Transparenz

Bei der Suche nach Flügen oder bei der Online-Buchung von Flugtickets werde neben den Emissionsdaten ein spezielles Logo angezeigt, das garantieren soll, dass die Informationen zuverlässig sind. Dies solle den Fluggästen helfen, fundierte Entscheidungen zu treffen, und sie vor irreführenden „Greenwashing“-Behauptungen schützen.

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Das Flug-Emissionslabel solle den Übergang des Luftverkehrs zu Netto-Null-Emissionen unterstützen, indem es einen fairen Wettbewerb zwischen den Fluggesellschaften sicherstellt, die Einführung nachhaltiger Flugkraftstoffe (SAF) fördern und die Flottenerneuerung unterstützen soll. Da die Schätzungen auf tatsächlichen Verbrauchsdaten beruhen, werde es nach Auffassung der EU-Kommission die Fluggesellschaften auch zu einem effizienteren und nachhaltigeren Betrieb anregen.

Die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) wird für die Schätzung der Flugemissionen gemäß den fortschrittlichsten internationalen Standards für die Bilanzierung von Luftfahrtemissionen zuständig sein. Diese Methodik werde „eine faire, transparente und harmonisierte Schätzung der Flugemissionen auf der Grundlage der jüngsten Leistungen auf der gleichen Strecke ermöglichen.“

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Freiwilligkeit der Teilnahme

Bis zum 1. Februar 2025 könnten sich Fluggesellschaften, die Flüge innerhalb der EU durchführen oder von der EU abfliegen, für die Teilnahme am Flug-Emissionslabel entscheiden. Zu diesem Zweck müssten sie der EASA die erforderlichen Daten übermitteln. Die ersten Flugkennzeichnungen werden dann von der EASA bis zum 1. Juli 2025 vergeben und gelten für Flüge, die in der Wintersaison 2025 stattfinden. na

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