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CO2-Emissionen steigen weltweit wieder an

Fliegen macht Spaß ist aber leider höchst klimaschädlich – wer aber beginnt freiwillig mit der Reduktion von CO2-Emissionen? (Foto: <a href="https://pxhere.com/en/photo/1255534" target="_blank">Gemeinfrei</a>, <a href="https://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/" target="_blank"> CC0 Public Domain </a>)
Fliegen macht Spaß ist aber leider höchst klimaschädlich – wer aber beginnt freiwillig mit der Reduktion von CO2-Emissionen? (Foto: Gemeinfrei, CC0 Public Domain )

Noch während auf der COP23 in Bonn über den Klimaschutz verhandelt wird bringt eine Studie düstere Zahlen auf den Tisch. 2017 werden demnach insgesamt 41 Milliarden Tonnen CO2 freigesetzt – ein Anstieg von etwa zwei Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

14.11.2017 – Mit der Studie Globales Kohlenstoff-Budget rücken die Ziele, die Erderwärmung zu begrenzen – wie es im Pariser Klimaabkommen definiert wurde – erstmal wieder in weitere Ferne. Dabei hatten viele Experten angenommen, dass der Gipfel der globalen CO₂-Emissionen bereits erreicht sei – nach den letzten drei Jahren Stillstand. Ihre Daten publizierten die Forscher auch in den Fachjournalen Nature Climate Change und Environmental Research Letters. Rund 37 Gigatonnen entfallen demnach auf die Nutzung fossiler Brennstoffe. Den größten Beitrag an klimaschädlichen Emissionen trägt wohl China – dort werde wieder mehr Kohle verfeuert, so dass die chinesischen Treibhausgasemissionen in diesem Jahr voraussichtlich um 3,5 Prozent auf insgesamt 10,5 Gigatonnen steigen werden. Auch in Indien steigen die CO2-Emissionen an – und das obwohl das Land derzeit wirtschaftlich eher schwächelt. In den USA dürften die Emissionen in diesem Jahr um 0,4 Prozent sinken, Variationen nach oben wie unten seien immer möglich, so die Studienautoren. Das wäre ein deutlich geringerer Rückgang als im Schnitt des vergangenen Jahrzehnts. In den USA fechten inzwischen Bundesstaaten und Städte ihren eigenen Kampf gegen die Klimaerwärmung aus – ganz ohne ihren Präsidenten, von dem wohl keine Kehrtwende zu erwarten sein dürfte.

Reduktion von CO2 auch mit Wirtschaftswachstum möglich

Im Zeitraum von 2014 bis 2016 waren die Emissionen laut Bericht trotz weltweitem Wirtschaftswachstum weitgehend stabil geblieben. Das lag an einer leicht zurückgefahrenen Nutzung von Kohlekraft, dem weltweit zunehmenden Ausbau Erneuerbarer Energien als auch verstärkten Bemühungen zu mehr Energieeffizienz. Dadurch seien in den vergangenen Zehn Jahren in etwa 20 Industrienationen die Treibhausgas-Emissionen trotz stetigem Wirtschaftswachstum gesunken.

Doch die Prognose verdüstert sich mit den neuen Zahlen. Denn die Experten rechnen nun auch im folgenden Jahr mit einem Anstieg der CO2-Emissionen – wobei die Prognose doch mit großer Unsicherheit behaftet sei, so die Studienautoren: Es könnte auch ein „einmaliger Ausreißer“ sein, ist die Hoffnung einiger Experten – oder aber doch der Beginn einer neuen Phase. Immer mehr Studien und Zahlen bewegen zu wenig – und sind kaum mehr ein echter Impuls für die Politik.

Appell an Politik, Wirtschaft und Gesellschaft

Doch für die Akteure beim Klimagipfel in Bonn sind oder sollten diese Zahlen alarmierend sein: Umweltverbände fordern, dass Europa im Klimaschutz vorangehen und vor allem eine Wende in Landwirtschaft und Verkehr einleiten sollte als auch den Kohleausstieg vorantreiben. Klimaforscher Mojib Latif nahm die deutsche Bundesregierung in die Pflicht mehr Anstrengungen vorzunehmen als bisher. „Die ehrgeizigen Ziele der Bundesregierung werden deutlich verfehlt, die deutschen Treibhausgasemissionen sind seit acht Jahren nicht mehr gesunken.“, so Latif letzte Woche in Berlin.

Dass eine komplette Dekarbonisierung des Elektrizitätssektors bis zum Jahr 2050 umsetzbar und dabei kostengünstiger als das heutige Stromsystem wäre zeigt eine auch vor kurzem veröffentlichte Studie. Da die Bemühungen etwa über den Emissionshandel bisher nicht zu den dringend notwendigen CO2-Reduktionen geführt haben, setzen sich nun Vertreter aus Wirtschaft und Politik für die Durchsetzung wirkungsvoller CO2-Preise auf alle fossilen Energieträger über alle Sektoren ein – das könnte einen Ausstieg aus fossilen Energien, vor allem der Kohleverstromung, beschleunigen und den weiteren Ausbau Erneuerbarer Energien ankurbeln sowie Energie sparen und Energieeffizienz belohnen. Die Zeitspanne für ein wirkungsvolles Handeln wird zunehmend kleiner. na


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