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Der Klimawandel erwärmt die Nordsee besonders stark

Helgoland
Wissenschaftler erwarten mit fortschreitendem Klimawandel und Meeresspiegelanstieg stärkere Stürme und Überflutungen an der deutschen Nordseeküste. (Bild: olleaugust / pixabay)

Die Nordsee hat sich in den vergangenen 45 Jahren doppelt so schnell erwärmt wie die Ozeane, die Durchschnittstemperatur stieg um 1,67 Grad. Bis 2100 könnte es noch einmal um bis zu 3,2 Grad wärmer werden. Für das sensible Ökosystem wäre das fatal.

12.09.2017 – Die erschreckenden Zahlen stammen vom Bundesumweltministerium, das damit auf eine Kleine Anfrage der Grünen im Bundestag reagierte. Die Daten des Alfred-Wegener-Instituts auf Helgoland zeigen: Von 1965 bis 2010 ist die Durchschnittstemperatur in der deutschen Nordsee um 1,67 Grad gestiegen. Die weltweiten Ozeane sind nach Daten des IPCC dagegen um nur 0,74 Grad wärmer geworden. Die Nordsee ist also besonders stark vom Temperaturanstieg in Folge des Klimawandels betroffen. Bis zum Jahr 2100 rechnen die Prognosen mit einem weiteren Anstieg der Wassertemperatur von 1,7 bis 3,2 Grad.

Schon jetzt hat die Erwärmung der Nordsee konkrete Veränderungen zur Folge: Einige Fische und Pflanzen profitieren, andere müssen weichen und werden wohl aus der Nordsee verschwinden, zum Beispiel der Kabeljau. Stattdessen haben sich laut Umweltministerium in den vergangenen 30 Jahren immer mehr Fische aus südlichen Gewässern angesiedelt, wie Roter Knurrhahn, Streifenbarbe, Sardelle / Anchovis und Wolfsbarsch.

„Kein Gegensteuern wäre fatal“

Das Ministerium befürchtet, dass der vom Menschen verursachte Klimawandel die Umwelt so schnell verändert, „dass sich zukünftig ökologische Funktionen und Wechselwirkungen grundsätzlich verschieben und auch derzeit etablierte Arten sich nicht schnell genug anpassen können.“ Das betreffe auch die Fischerei, die sich anpassen müsse. Es wird sich also einiges Verändern im Ökosystem Nordsee.

Die Grünen-Politikerin Julia Verlinden fordert rasche Taten: „Wir können uns keine vier weiteren Jahre Tatenlosigkeit beim Klimaschutz leisten“. Für das empfindliche Ökosystem Nordsee sei es fatal, wenn nicht endlich gegengesteuert würde. „Auch der erwartete Anstieg des Meeresspiegels und die befürchtete stärkere Intensität von Stürmen wird besonders die Küstenregionen Niedersachsens hart treffen“, so Verlinden, Spitzenkandidatin der niedersächsischen Grünen für die Bundestagswahl. cw


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